Der FC Schalke 04 unterlag in der Generalprobe dem Bundesliga-Rivalen Werder Bremen durch ein Tor von Nationalspieler Niclas Füllkrug (4.) mit 0:1 (0:1).
Schämen muss sich Schalke für die Leistung nicht – in der ersten Halbzeit hatte sich S04 viele erstklassige Chancen herausgearbeitet.
Schalkes Trainer Thomas Reis hatte angekündigt, eine Startelf auf den Platz zu schicken, die auch in einer Woche in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt (Samstag, 21. Januar, 15.30 Uhr/Sky) beginnen könnte. Große Auswahl hatte Reis nicht, neun Spieler fehlten verletzt, drei hatte er in die U23 geschickt und Florent Mollet steht vor einem Wechsel zum FC Nantes nach Frankreich.
So waren nur zwei Positionen umkämpft. In der Innenverteidigung verteidigte Henning Matriciani den Platz neben Maya Yoshida – Marcin Kaminski saß nur auf der Bank. Die Position von Mollet übernahm Dominick Drexler, neu ins Team rückte Kapitän Danny Latza.
Schwolow (46. Fährmann) – Brunner, Yoshida (46. Kaminski), Matriciani, Uronen (79. Müller) – Krauß, Latza – Drexler (46. Larsson) – Kozuki (60. Mohr), Terodde (60. Karaman), Bülter (85. Ivan).
Tor: 0:1 Füllkrug (4.).
Zuschauer: 18.464
Vor 18.464 Zuschauern in der Arena hatte Schalke die erste Chance, Danny Latza schoss den Ball aber am knapp am Tor vorbei (3.). Die Minuten danach gehörten Werder, die Gäste setzten Schalke im Spielaufbau schnell unter Druck, provozierten Fehler. In der vierten Minute flankte Anthony Jung unbedrängt in den Strafraum, Torjäger Niclas Füllkrug stand frei, scheiterte im ersten Versuch an Torwart Alexander Schwolow, den Abpraller verwandelte er zur Bremer 1:0-Führung. Vier Minuten später stand Füllkrug nach einer Freistoßflanke von Marvin Ducksch erneut frei – aber auch hauchdünn im Abseits.
Die Schalker benötigten rund zehn Minuten, um sich vom frühen Rückstand zu erholen, gestalteten die Partie dann aber ausgeglichen und in den letzten 20 Minuten der ersten Hälfte sogar klar überlegen. Nun waren nicht die defensiven Wackler, sondern eine miserable Chancenauswertung das Problem. Viermal hätte Schalke das 1:1 erzielen müssen. In der 25. Minute scheiterte Soichiro Kozuki an Torwart Jiri Pavlenka. Zwei Minuten später stand Tom Krauß nach einer Latza-Ecke ganz frei, köpfte aber drüber – eine Riesenchance. Latza (32., nach Pass von Cedric Brunner) und Simon Terodde (45., sprintete in einen Pass des Bremer Torhüters Pavlenka) liefen zudem allein aufs Tor zu, scheiterten aber an Pavlenka.
Von den Bremern kam nur noch wenig. Lediglich ein Flachschuss von Ilia Gruev, den Schwolow parierte, sorgte noch für Gefahr (35.). Zur Pause stand es 1:0 für Werder – und die Führung war sehr glücklich.
Während Bremens Trainer Ole Werner seine Stammelf bis zur 60. Minute spielen ließ, wechselte Thomas Reis zwischen Wiederbeginn und 60. Minute fünfmal aus. Zunächst verflachte das ausgeglichene Spiel – es gab Torannäherungen, aber zunächst keine großen Möglichkeiten mehr wie noch vor der Pause. Beispiele: Zweimal innerhalb von 60 Sekunden hatte Marius Bülter eine glänzende Position auf der linken Seite im Bremer Strafraum, zweimal misslang ihm der Querpass (49.). Auf der anderen Seite schoss Füllkrug vorbei (55.), nach einem Kopfball von Ducksch klärte Schalkes eingewechselter Torwart Ralf Fährmann per Fußabwehr (67.). Erst in der 70. Minute ging wieder ein Raunen durch die Arena. Der Bremer Niklas Schmidt fasste sich aus rund 20 Metern Entfernung ein Herz, sein Schuss knallte aber nur gegen die Latte – Glück für Schalke.
Das Signal für eine muntere Schlussphase? Nein. Den Schalkern fiel in einer durch die Wechsel umbesetzten Offensive nichts mehr ein, um Pavlenkas Tor zu gefährden. Werder hingegen war nun dem zweiten Tor näher: Füllkrug scheiterte zweimal am gut reagierenden Fährmann (79./82.). Es blieb beim 1:0-Sieg für Werder. Schalkes ernüchternde Bilanz in der Vorbereitung: sechs Spiele - drei Unentschieden, drei Niederlagen, 9:12 Tore.