Martin Schmidt sprach nach der Niederlage auf Schalke nicht nur über seine Mannschaft.
Der Mainzer Sportdirektor fühlte sich nach dem Schalker Sieg an die eigene Situation vor zwei Jahren erinnert. Und er lobte Schalkes Trainer Thomas Reis.
"Schalke 04 ist das Spiel so angegangen, wie du ein Spiel auf dem letzten Platz stehend, wo du nichts mehr zu verlieren hast, angehst", sagte Schmidt. "Nämlich mit der Körperlichkeit, mit dem einfachen Rezept, kurz anspielen, das Team rauslocken, langer Ball drüber und mit dem zweiten Ball arbeiten. Dagegen hatten wir kein Rezept".
Es sei schon der typische Spielstil zu erkennen gewesen, mit dem Thomas Reis auch im vergangenenJahr in Bochum erfolgreich war. "Es war so, wie der Reis-Fußball in Bochum ausgesehen hat. Einfach, schnörkellos und dann lang nach vorne und zweite Bälle. Er hat bewiesen, dass das auch erfolgreich sein kann. Und jetzt hat er es mit Schalke auch in den zwei Wochen schon ganz gut hingekriegt", lobte der Schweizer.
Teilweise hätte Schalke über den gesamten Platz Mann gegen Mann gespielt. Auch wenn sich der Gegner nach zwei, drei Spielen darauf einstellen könne, könne Schalke so zunächst einige Punkte holen. "Das hat schon ganz gut ausgesehen", fand Schmidt. "Sie hatten nicht zehn Großchancen, aber sie haben uns besiegt." Dennoch warnte er: "Irgendwann wird der Gegner darauf vorbereitet sein. Aber zunächst hast du einen Überraschungsmoment. Und ich traue ihnen zu, dass sie auch am Wochenende nochmal etwas holen." Zur Erinnerung: Schalke spielt gegen die Bayern.
Wenn sie die Art und Weise, diese Power, in jedem Spiel bringen, dann ist alles möglich. Das haben wir mit Mainz vor zwei Jahren bewiesen
Martin Schmidt
Schalke sei keineswegs so abgeschlagen, wie viele denken. Schmidt traut den Knappen den Klassenerhalt deswegen zu: "Es war genau gleich: Wir hatten auch nach 13 Spielen sechs Punkte. Deshalb war die Lage damals dieselbe, erinnerte sich Schmidt an die Saison 2020/21. "Wir hatten damals nach 17 Spielen 7 Punkte. Und da sind sie jetzt schon drüber. Die Situation hat sich natürlich um einiges verbessert." Mainz sei ein guter Aufbaugegner gewesen.
"Wenn sie die Art und Weise, diese Power, in jedem Spiel bringen, dann ist alles möglich. Das haben wir mit Mainz vor zwei Jahren bewiesen", machte der Mainzer allen Schalkern Mut. Diese hoffen nun auf den gleichen Ausgang wie bei den Rheinland-Pfälzern.