Am Sonntagabend stand fest, dass der VfL Bochum nach dem 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht mehr Tabellenschlusslicht sein würde. Die rote Laterne konnte an Revier-Rivale FC Schalke abgegeben werden. Einen großen Anteil daran hatte Christopher Antwi-Adjej beim 2:1-Überraschungssieg gegen Union Berlin - der aber gewohnt bescheiden blieb.
"Wir sollten auf den Sack gehen"
"Ich freue mich einfach, dass ich der Mannschaft helfen konnte." Nach bislang fünf Einwechslungen in der laufenden Bundesliga-Saison stand der 28-Jährige erstmals in der Startelf und setzte die Forderungen von Trainer Thomas Letsch Eins-zu-Eins um: "Wir sollten dermaßen auf den Sack gehen, ständig den Torwart anlaufen, damit sie den langen Ball spielen mussten."
Das erforderte eine hohe Laufbereitschaft, vor allem von der vordersten Reihe. "Gerade in der aktuellen Lage geht es bei uns nicht um Schönspielerei, sondern darum, eklig zu sein." Schön wurde es aber dennoch: Das 2:0 war ein Konter aus dem Lehrbuch, an dessen Ende Antwi-Adjej auf den eingewechselten Gerrit Holtmann quergelegt hatte. "Da hat viel zusammengepasst."
Vier Spieler für zwei Außenpositionen
Und so stellte sich die berechtigte Frage, wer denn die Außenpositionen in den kommenden Spielen besetzen solle - zumal auch der dritte im Bunde, Jordi Osei-Tutu, eine ordentliche Leistung ablieferte und Werbung in eigener Sache betrieb. "Ich glaube, es wird keine fünf Spiele geben, bei denen immer dieselben spielen und das ist auch gut so", bringe der Konkurrenzkampf vorwiegend Vorteile. "So wie wir spielen, mit dem hohen Pressing, das kann kein Spieler wochenlang durchhalten."
Dem pflichtete auch sein Trainer bei. "Es ist wichtig, dass sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt und wenn er platt ist, dann kommt die nächste Reihe", so der 54-Jährige. Ab Dienstag wird auch Simon Zoller wieder zurück im Training erwartet. Gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 29. Oktober, 15:30 Uhr) wird Letsch also die Qual der Wahl haben.