Der FC Schalke 04 muss in diesen Tagen einen neuen Trainer für den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga finden, nachdem sich der Klub nach dem 1:5 im DFB-Pokal bei der TSG Hoffenheim von Frank Kramer trennte.
Sportlich gibt es viel zu tun, aber auch auf anderen Ebenen ist der Traditionsverein aus Gelsenkirchen weiter in der Kritik. Bereits im August kritisierte die Deutsche Umwelthilfe, dass 17 von 18 Erstligisten mittlerweile auf ein Mehrwegsystem umgestellt haben, nur S04 nicht.
Nun legte die DUH nach - denn Schalke sei beim Thema Abfallvermeidung dort, wo sie auch in der Bundesliga stehen, ganz weit unten. Mit Blick auf den Plastikmüll sogar an letzter Stelle. Und die Deutsche Umwelthilfe hat einen prominenten Unterstützer. Denn der ehemalige S04-Profi Yves Eigenrauch, der 274 Mal für Schalke auflief, hat mit der DUH eine Petition gestartet, die sich gegen die Einwegmüll-Flut beim Bundesligisten einsetzt.
Denn für die aktuelle Saison rechnet die DUH mit mehr als einer Million Einweg-Plastikflaschen und Wegwerfbechern in der Veltins-Arena. Die Forderung von der DUH und Eigenrauch: Schalkes Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder soll den sofortigen Umstieg auf Mehrwegbecher einleiten.
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Als einziger Bundesligist befindet sich Schalke 04 immer noch auf dem Einweg-Irrweg. Die neuen Pfand-Plastikflaschen verbrauchen sogar noch mehr Ressourcen und müssen ohnehin zurückgegeben werden – warum dann nicht gleich Mehrweg? Auch der Einsatz von Recyclingmaterial für Einweg-Plastikbecher ist eine Scheinlösung und führt zu keinem Gramm weniger Abfall. 17 von 18 Bundesligisten zeigen, was für den Getränkeausschank die richtige Lösung ist: Wiederbefüllbare Mehrwegbecher schonen Ressourcen, schützen das Klima und verhindern die Vermüllung der Umwelt. Wir fordern die Schalker Vereinsführung auf: Lassen Sie sich beim Umweltschutz nicht abhängen und übernehmen Sie Verantwortung.“
Ich bin emotional noch immer sehr eng mit Schalke verbunden und kann nicht verstehen, warum der Verein weiter auf Wegwerfbecher und Einweg-Plastikflaschen setzt.
Yves Eigenrauch
Auch Eigenrauch denkt in diese Richtung. Auf dem Platz war er gefürchtet für seine rustikale Spielweise. Auch verbal nimmt er kein Blatt vor den Mund: "Plastikmüll durch Wegwerfbecher gehörte viele Jahre unübersehbar zum Alltag in den Stadien. Die Umgebung der Stadien war vermüllt, auf den Rängen türmten sich Unmengen leerer Plastikbecher. Die meisten Vereine in der Bundesliga scheinen inzwischen begriffen zu haben, dass es so nicht weitergehen darf. Ich bin emotional noch immer sehr eng mit Schalke verbunden und kann nicht verstehen, warum der Verein weiter auf Wegwerfbecher und Einweg-Plastikflaschen setzt. Ich wünsche mir, dass sich diesbezüglich auf Schalke etwas ändert. Deshalb bitten wir die Schalker Vereinsführung: Machen Sie endlich Schluss mit dem unsinnigen Plastikmüll – für die Umwelt und eine sauberere Stadt!“