Der VfL Bochum hat am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga den ersten Saisonsieg geholt. Zuhause gewann die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch bei dessen Heim-Debüt gegen Eintracht Frankfurt mit 3:0 (0:0). Anthony Losilla hatte bereits vor dem Anpfiff so eine Ahnung, dass es endlich die VfL-Erlösung geben würde.
"Schon vor dem Spiel habe ich in der Kabine ein gutes Gefühl gehabt", so der Kapitän. "Ich habe den Jungs in die Augen geschaut, jeder war motiviert, wollte einfach nach draußen, um unser anderes Gesicht zu zeigen." Dieses andere Gesicht erinnerte Losilla an so manchen Auftritt der vergangenen Saison.
Einstellung der vergangenen Saison gezeigt
"Wir wollten von Anfang an hoch pressen, mit viel Leidenschaft und Wille, alles das, was wir letztes Jahr gemacht haben, wollten wir auf dem Platz zeigen." Dabei ging der 36-Jährige mit gutem Beispiel voran und scheute kein Duell mit den körperlich spielenden Gästen. "Wir wollten jeden Zweikampf gewinnen, aggressiv und unangenehm sein für den Gegner."
Dabei spiele die Frage nach der Formation eine untergeordnete Rolle. "Egal mit welchem System wir spielen, das Wichtigste ist unsere Einstellung, wie wir verteidigen." Trainer Letsch hatte nach dem missglückten Dreierketten-Experiment in Leipzig zurück auf das VfL-typische 4-3-3 gestellt. "Natürlich fühlen wir uns wohler mit Viererkette. Das war eine große Stärke vom Trainer, dass er das erkannt und sofort umgestellt hat, obwohl er gerne mit Dreierkette spielt."
Was für eine Last mit Abpfiff von der ganzen Mannschaft abgefallen ist, war Losilla deutlich anzumerken. "Wenn man nach acht Spieltagen erst einen Punkt hat und man wartet auf den ersten Dreier, dann tut dieses Gefühl, gewonnen zu haben, unglaublich gut." So erweiterte der Kapitän kurzerhand aus aktuellem Anlass die von Christian Gamboa nach dem 4:2-Spektakel gegen Bayern München aufgestellte Feier-Formel "Drei Punkte - Drei Bier" um eine weitere Komponente: "Drei Punkte, drei Bier, drei Tore - das bedeutet mehr Bier."