Hertha-Schreck Andrej Kramaric lässt die Berliner weiter auf den ersten Heimsieg in dieser Saison warten. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz musste sich am Sonntag mit einem 1:1 (1:1) abfinden gegen die TSG 1899 Hoffenheim, die ihrerseits durch das zweite Unentschieden nacheinander den Sprung auf den dritten Platz der Tabelle verpassten. Kramaric hatte in seinem 200. Bundesligaspiel die Hoffenheimer in der 25. Minute in Führung geschossen. Noch vor der Pause war Dodi Lukabakio (37.) vor 41 653 Zuschauern der Ausgleich gelungen. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den 16. Platz erhöht sich auch der sportliche Druck auf die Hertha weiter.
Sämtliche Nebengeräusche um Investor Lars Windhorst und dessen angebliche Verwicklung als Auftraggeber in eine Kampagne gegen den ehemaligen Hertha-Präsidenten Werner Gegenbauer spielten mit dem Anpfiff keine Rolle auf dem Rasen. Auch das Loch im Tornetz, das für eine kleine Verspätung beim Anpfiff sorgte, war geflickt. Engagiert legten die Herthaner los. Zweikampfstark, aggressiv, entschlossen - der Gegner allerdings auch. Die ersten Minuten verliefen eher wild und intensiv. Und beinahe mit einem ganz frühen Elfmeter für die Gäste, an dem der ins Team zurückgekehrte Herthaner Suat Serdar beteiligt gewesen wäre. Allerdings verhinderte eine Abseitsposition Schlimmeres für die Gastgeber, die von ihren Fans lautstark nach vorn getrieben wurden und zu Chancen kamen. Aka Wilfriede Kanga (8.) und Lukebakio (16.) verzogen aber.
Mit zunehmender Spielzeit rollte der Ball immer besser durch die Reihen der Hoffenheimer. Kramaric (19.) zielte zunächst nicht genau genug. Ein paar Minuten später landete der Ball von seinem Fuß im Netz der Herthaner. Wer sonst? Gegen keine andere Mannschaft traf der ehemalige Vizeweltmeister aus Kroatien öfter. Dieses war sein zehntes Tor gegen den Berliner Verein im 13. Aufeinandertreffen. Einen Schuss von Ozan Kabak aus rund 16 Metern lenkte Kramaric clever an Hertha-Keeper Oliver Christensen vorbei ins Tor. Kurzzeitig wurde es ziemlich still im Olympiastadion.
Doch Hertha kam zurück. Mit einem tollen Schlenzer glich Lukebakio aus, es war bereits sein drittes Saisontor. Und eines, das der Mannschaft wieder einen Schub gab gegen die Hoffenheimer, die zwischenzeitig mit einer beeindruckenden Passquote von 90 Prozent das Geschehen bestimmt hatten. Das zweite Tor wäre aber beinahe gegen die Gastgeber gefallen. Wieder war Kramaric daran beteiligt, als er mit einem Schuss unter die Querlatte scheiterte. Den anschließenden Kopfball von Grischa Prömel, einst bei Herthas Stadtrivale 1. FC Union, parierte Christensen.
Mit dem Remis nach bereits zwei Unentschieden zuvor wollte sich die Hertha nicht zufriedengeben und kam nach dem Seitenwechsel wieder zu Chancen. Chidera Ejuke (48.), Ivan Sunjic und Lukebakio (beide 56.) vergaben aber. Der Wille war spürbar. Doch Hoffenheim hielt dagegen und blieb seinerseits auch gefährlich. Ein Tor aber wollte nicht mehr fallen.