Viele Fans des FC Schalke 04 nennen Sportdirektor Rouven Schröder inzwischen nur noch "Don Rouven" - eine respektvolle Anleihe aus dem italienischen und spanischen Sprachraum. Natürlich schmeicheln solche Huldigungen, manchmal aber wirkt Schröder, als würde es ihm zu viel. Im Trainingslager in Mittersill stellte er sich erst am vierten Tag zum ersten Mal einer Medienrunde - zuvor hatte er sehr viel zu tun. Und neue Transfernews hatte er auch zu verkünden.
Nachdem er den Verkauf von Rabbi Matondo (Glasgow Rangers) und den Wechsel von Alex Kral (Spartak Moskau) eingetütet hatte, sprach er über die weiteren Planungen. 33 Profis trainieren aktuell mit - deshalb liegt Schröders Priorität aktuell dabei, Spieler zu verkaufen.
Ein Aufstiegsheld könnte Schalke verlassen
Den Verein verlassen könnte ein Aufstiegsheld. Der Vertrag des 31-jährigen Victor Palsson gilt noch bis Juni 2024. Obwohl er in der Aufstiegssaison zuletzt wenig gespielt hatte, ist er für das Mannschaftsgefüge als Vize-Kapitän besonders wichtig. "Durch sein ganzes Profil ist er ein wertiger Spieler für die gesamte Gruppe auf Schalke. Er hat einen großen Beitrag zum Aufstieg geleistet, kann auf mehreren Positionen spielen. Es ist völlig normal, dass andere Vereine auf ihn aufmerksam werden. Aus der MLS gibt es eine Anfrage. Victor ist ein wichtiger Spieler. Er ist aber keine 20, 22 mehr. Wenn der Wunsch bei ihm entstehen sollte, einen anderen Schritt zu gehen, werden wir uns unterhalten. Aktuell sehen wir Victor bei Schalke", sagte Schröder.
Bei dem Verein in der amerikanischen Major League Soccer (MLS) handelt es sich um DC United in der Hauptstadt Washington, trainiert von Wayne Rooney. Zwei Punkte, die für einen Wechsel sprechen: Palsson hat wohl keinen Stammplatz auf Schalke und seine Familie lebt in Kanada.
Da sich noch keine Abgänge akut abzeichnen, steht Darko Churlinov weiter auf dem Wartegleis. Der Rechtsaußen war in der Aufstiegssaison ein wichtiger Spieler, musste aber zum VfB Stuttgart zurück, da der Leihvertrag keine Kaufoption enthielt. Die Verhandlungen zwischen den Klubs sind ins Stocken geraten.
Sagte auch Rouven Schröder: "Die Wertschätzung ist gegenseitig riesengroß. Darko ist ein toller Junge. Auf der anderen Seite ist der VfB Stuttgart der Arbeitgeber. Wir haben aktuell kein Budget, um das umzusetzen. Trotzdem ist man immer in Kontakt, das kann auch mal eine SMS sein, dass man dem Spieler signalisiert: Ich bekomme mit, was du machst. Wir reden aktuell aber über Abgänge. Wenn sich da Dinge tun, werden wir uns da wiederum Gedanken machen."