Der mit zehn Millionen Euro Ablösesumme teuerste Transfer der königsblauen Vereinsgeschichte hat mit 48-stündiger Verspätung das Training in Gelsenkirchen aufgenommen und ist für einen ersten kleinen Kurzeinsatz im Revier bereit. "Ich bin sehr glücklich, endlich auf Schalke angekommen zu sein", freut sich Farfan.
Bei seinen ersten Einheiten am Donnerstag und am gestrigen Samstag zeigte der peruanische Nationalstürmer keinerlei Anpassungsprobleme, obwohl er doch der einzige externe Neuzugang im aktuellen Knappen-Kader ist. Die Eingewöhnung machen ihm jedoch die vielen Südamerikaner ihm Team und vor allem Landsmann Carlos Zambrano recht leicht. "Die Jungs haben mich gut aufgenommen", nickt Farfan, der nach vier Jahren beim PSV Eindhoven neben der spanischen Sprache inzwischen auch das Nederlands ganz gut beherrscht und sich somit vor allem mit Chef-Coach Fred Rutten und Co-Trainer Youri Mulder bestens verständigen kann.
In eineinhalb Wochen wird Farfan noch einen Spieler mehr aus seiner bisherigen Wahlheimat um sich haben. Denn endlich haben die S04-Verantwortlichen mit Twente Enschede eine Einigung über den Transfer von Orlando Engelaar zum FC Schalke erzielen können. Nach RS-Informationen sollen letztlich 7,2 Millionen Euro über den Tisch gegangen sein, um den Mittelfeldmann aus seinem bis 2011 laufenden Vertrag bei den "Tukkers" herauszukaufen.
Weder S04-Manager Andreas Müller noch Enschedes Vorsitzender Joop Munsterman wollten diese Zahl kommentieren, der Twente-Clubchef gestand allerdings immerhin ein, Schalke habe die "geforderte Ablösesumme", die zehn Prozent unter der eigentlich festgeschriebenen Summe von acht Millionen Euro liegt, bezahlt. Schalkes Gegner in der Qualifikation zur Champions League habe Engelaar zwar unbedingt halten wollen, "doch es war sein absoluter Wunsch, zu Schalke zu gehen. Und dann macht es keinen Sinn, einen Spieler halten zu wollen", gab Munsterman zu.
Engelaar soll, wie Ivan Rakitic, am 15. Juli in die Vorbereitung einsteigen. Somit dürfen die Schalker Fans darauf hoffen, beim Vorbereitungshit am 19. Juli in der Arena gegen die Glasgow Rangers beide Top-Einkäufe in Aktion zu sehen.
Bis dahin könnte es im Schalker Kader noch kleine Veränderungen geben, allerdings nicht mehr auf die Habenseite. Bei momentan sieben Stürmern im Kader ist es logisch, dass sich noch ein oder zwei Angreifer aus Gelsenkirchen verabschieden werden: Sören Larsen und womöglich auch sein dänischer Landsmann Peter Lövenkrands. "Wir haben zwei Hochkaräter geholt. Das reicht. Jetzt muss es in die andere Richtung gehen, jetzt müssen wir ein paar Spieler abgeben", ließ S04-Boss Josef Schnusenberg verlauten. Dem steht die Meinung Ruttens entgegen, der sich eine "große Kabine" wünscht, damit der Kampf um die Plätze in der Mannschaft auf höchst möglichem Niveau stattfindet.