Sollte die für den heutigen Donnerstag angesetzte medizinische Untersuchung nicht bisher unbekannte Verletzungen aufdecken, wird Jefferson Farfan vom PSV Eindhoven einen Vierjahresvertrag bei den Königsblauen unterschreiben. "Wir gehen davon aus, dass der Gesundheits-Check glatt über die Bühne gehen wird. Wenn das klappt, haben wir einen variabel einsetzbaren Angreifer verpflichtet, der nicht nur in der holländischen Liga, sondern gerade auch in der Champions League seine Qualitäten regelmäßig unter Beweis gestellt hat", freut sich S04-Manager Andreas Müller über den Transfer-Coup. "Das ist ein starker Spieler, der uns sicher einen Schritt nach vorne bringen wird."
Jefferson Agustin Farfan Guadalupe holte sich mit seinem ersten Profiverein Alianza Lima bereits 2003 und 2004 den Landestitel Perus, ehe er im Sommer 2004 zum PSV Eindhoven kam. Dort gewann der 1,77 Meter und 85 Kilogramm schwere Angreifer in den vergangenen vier Jahren jeweils die niederländische Meisterschaft, 2005 zudem den Pokal. In der Ehrendivision bestritt Farfán dabei 118 Partien, in denen er 57 Mal traf. In der Champions League erzielte er in 34 Spielen vier Tore und erreichte mit PSV Eindhoven 2005 das Halbfinale. Für die Nationalelf Perus kam Farfán bisher in 41 Länderspielen (12 Tore) zum Einsatz.
"Ich hatte Angebote von Tottenham aus England, von Florenz aus Italien und einem Klub aus Russland, mich aber für das Angebot von Schalke entschieden, weil ich in einer stärkeren Liga spielen will. Mit dem PSV habe ich vier Meisterschaften gewonnen und war Torschützenkönig des Teams. Jetzt beginnt eine neue Etappe meines Lebens", begründet Farfan seinen Wechsel nach Gelsenkirchen.
Der torgefährliche Außenstürmer mit dem niedlichen Spitznamen "Foquita" (Seehündchen) weilt derzeit in seinem Heimatland Peru. In der Nationalmannschaft der Südamerikaner kommt er derzeit aber nicht zum Einsatz. Farfan ist wie der frühere Münchner Claudio Pizarro im März wegen "Undiszipliniertheiten" trotz der laufenden WM-Qualifikationsrunde für 18 Monate aus dem Nationalteam ausgeschlossen worden. Verhandelt wird noch über die Ablösesumme. Farfan, der beim niederländischen Meister noch bis 2011 gebunden war, soll 14 Millionen Euro kosten, Schalke bisher zehn geboten haben.
So gut wie sicher ist auch die Verpflichtung von Orlando Engelaar. Müller hat bereits das Ja des holländischen EM-Teilnehmers eingeholt und soll das Angebot an Twente Enschede von vier auf 5,5 Millionen Euro Ablöse erhöht haben. Der Ex-Club von Schalkes neuem Trainer Fred Rutten fordert bisher acht Millionen, vermutlich wird man sich bei sechs Millionen treffen.
Da Schalkes Kader mit Farfan über insgesamt sieben Stürmer verfügt, dürfte der Weggang von Sören Larsen und/oder Peter Lövenkrands wahrscheinlicher werden. Angebote für die Dänen hat Müller bisher nicht erhalten, genau so wenig wie für Mathias Abel, an dem der 1. FC Kaiserslautern Interesse haben soll.