Bayer Leverkusen geht mit dem Schweizer Trainer Gerardo Seoane in die neue Saison. Der 42-Jährige folgt auf Hannes Wolf, wie der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mitteilte. Wolf (40) hatte die Werkself Ende März als Nachfolger von Peter Bosz übernommen, ist aber nur vom Deutschen Fußball-Bund ausgeliehen. Seoane kommt vom Schweizer Meister Young Boys Bern und erhält einen Vertrag bis 2024. Wolf kehrt als U19-Nationaltrainer zum DFB zurück.
„Mit Gerardo Seoane wollen wir in der kommenden Saison wieder angreifen“, sagte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes. Der neue Coach präge eine „attraktive und offensive“ Spielidee. „Über einen angriffslustigen, dominanten und technisch anspruchsvollen Stil definieren wir uns hier seit langem. Und diese Spielweise wollen wir in den kommenden Jahren gemeinsam mit Gerardo Seoane weiterentwickeln und damit erfolgreich sein.“
An dem Schweizer war Medienberichten zufolge auch Eintracht Frankfurt interessiert. Seoane war in Bern 2018 auf Adi Hütter gefolgt, der damals zur Eintracht gewechselt war und in der kommenden Saison bei Borussia Mönchengladbach arbeitet.
In Leverkusen ist Seoane kein Unbekannter. In der Zwischenrunde der Europa League hatten sich die Young Boys im Februar mit zwei Siegen gegen Bayer Leverkusen überraschend durchgesetzt - mit einem 4:3 in Bern und einem 2:0 in Leverkusen. Diese Niederlagen waren auch ein Grund für das Ende der Amtszeit von Bosz. Wolf übernahm daraufhin als Interimslösung und holte aus sieben Spielen zwölf Punkte. Bereits vor dem letzten Spieltag ist Bayer sicher für die Europa League qualifiziert.
Sport-Geschäftsführer Rudi Völler bescheinigte Wolf eine effektive und zielführende Arbeit. „Wir waren angeschlagen. Hannes hat der Mannschaft mit seinem Trainerteam neues Leben eingehaucht. Unsere Idee ist aufgegangen. Er wird jetzt wie abgesprochen zum DFB zurückkehren. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir Hannes Wolf schon bald bei einem Profiklub wiedersehen werden“, sagte Völler.
Leverkusen hatte zunächst angekündigt, erst nach der Saison über die Wolf-Nachfolge zu entscheiden. Neben Seoane waren auch Edin Terzic (Borussia Dortmund), Niko Kovac (AS Monaco) und Oliver Glasner (VfL Wolfsburg) als Kandidaten gehandelt worden. Die Wahl fiel schneller als gedacht auf Seoane, der mit der Empfehlung von insgesamt drei Meistertiteln und einem Pokalsieg in der Schweiz nach Leverkusen kommt. dpa