Zwar wurde die Strafe wegen krass sportwidrigen Verhaltens von vier auf drei Spiele reduziert, so dass "Bodze" im Finale bei Eintracht Frankfurt wieder auflaufen kann, aber bis dahin muss Coach Rudi Bommer sein funktionierendes Mittelfeld umbasteln. "Einen Faustschlag Richtung Niere hätte man gesehen, die liegt nämlich seitlich und nicht vorne. Ich habe die Szene vor und zurücklaufen lassen, konnte dieses Vergehen nicht erkennen", sagt der Trainer, "wenn Hamburgs van der Vaart vor ein paar Wochen nach seiner Attacke an Grlic bestraft worden wäre, hätte ich es verstanden. In Adams Fall kann man nur etwas erahnen. Mehr nicht."
Auch im Spieler-Lager sorgte die Entscheidung aus Frankfurt für Unverständnis. "Während der Begegnung", blickt Verteidiger Björn Schlicke zurück, "habe ich nichts gesehen. Auch beim Studium der TV-Bilder war kein eindeutiger Schlag festzustellen. Es gab schon wesentlich schlimmere Sachen und andere Härtefälle."
Die Schilderung von Bochums Yahia, dem angeblich die Luft wegblieb, verwundert Schlicke ebenfalls: "In der Bundesliga 40 Minuten ohne Luft zu spielen, das hat noch keiner geschafft. Für ein komplettes Match hat es ja offensichtlich doch noch gereicht. Ich hätte die Anschuldigung gegen Adam irgendwie noch verstanden, wenn der VfL ebenfalls im Abstiegskampf stecken und sich dadurch vielleicht einen Vorteil verschaffen würde, aber so nicht."
Der Ex-Kölner schiebt nach: "Nach diesem Urteil müsste man pro Partie sechs Mann vom Feld stellen. Oder eine Kamera postieren, die jeden Tritt auf den Fuß einfängt. So hätte man künftig viel Platz auf dem Rasen, weil kaum noch Leute drauf sind."