Startseite » Fußball » 1. Bundesliga

1:1 - VfL mit Heimspiel-Tiefpunkt - Yahia: "Viel Glück gehabt"
Kollers müde Eichhörnchen

VfL: Kollers müde Eichhörnchen
Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf Logo
18:30
SpVgg Greuther Fürth Logo
SpVgg Greuther Fürth
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Das Erfreuliche vorweg. Der VfL Bochum bleibt auch im 14. Heimspiel nur einmal besiegt und punktet weiter.

Doch die knapp 21.000 Zuschauer sahen im rewirpower-Stadion zuvor die wohl schlechteste Heimspiel-Leistung der Bochumer in dieser Saison. Doch während in der Vergangenheit solche Spiele in schöner Regelmäßigkeit auch verloren gingen, behielt der VfL wenigstens einen Zähler und kletterte damit sogar, zumindest bis heute Nachmittag, auf Rang elf. Und Marcel Koller, der heute Vormittag vor seinem 24-stündigen Auslandstrip (Spielerbeobachtung) seinen Akteuren sicherlich einiges zu sagen hatte, gab sich gestern auf der Pressekonferenz loyal: "Eines vorweg: Ich bin mit diesem Punkt zufrieden."

RevierSport Print

Musste er auch. Denn die Hertha, auch wenn die Spielstatistik am Ende ihr "nur" 57 % Ballbesitz bescheinigte, wirkte viel präsenter als die Hausherren. Und so resümierte Hertha-Coach Lucien Favre: "Wir wollten hier unbedingt gewinnen, haben das auch gezeigt und hätten einfach das 2:0 machen müssen. Auch im zweiten Durchgang haben wir alles gegeben. Aber da hatten die Bochumer auch zwei gute Kontermöglichkeiten."

Die Führung der Berliner war aus VfL-Sicht ein einziges Ärgernis. Denn im Gegensatz zu den Spielen gegen Dortmund und Bayern, als es Kopfballtore nach Freistößen regelrecht hagelte, stimmte nun zwar die Zuordnung, aber der Ball fand dafür direkt seinen Weg ins Tor. Koller: "Ich nehme Jan Lastuvka, der für viele Unkonzentriertheiten seiner Vorderleute den Kopf hinhalten musste, da raus, weil er ja auch noch mit einem Kopfball in die lange Ecke rechnen muss." Nein, Jan Lastuvka die Schuld an dem verkorksten Nachmittag zu geben, wäre fatal. Fast schien es so, als hätte den VfL-Kader kollektiv eine Virusinfektion befallen. Erst machte der eine oder andere vorne einen Fehler. Aber mit zunehmender Spieldauer ließen sich dann sogar Marcel Maltritz und Anthar Yahia infizieren. Die Folge - Marcel Koller: "Wir haben seit langem mal wieder kein gutes Heimspiel gezeigt. Wir sind nicht richtig nach vorne gekommen und auch nicht in die Zweikämpfe. Und wenn du keinen Ballbesitz hast, kannst du dir auch keine Chancen erspielen."

Und doch hätte Koller fast ein überglückliches Happy-end erlebt: Als Belik die Chance bekam, habe ich schon innerlich gejubelt und den Ball drin gesehen." Wenig später sah er dann noch eine andere Szene aus nächster Nähe. Das Team der ARD-Sportschau hatte den VfL-Coach in den Ü-Wagen geladen. Und was er da sah, war nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. In der 89. Minute nämlich drückte Simunic den Ukrainer mit der Hand im Torraum zur Seite. Ein klarer Elfmeter. Koller: "Das hätte man einfach sehen müssen!"

Doch damit hatte sich diese Aufregung für den Bochumer Trainer auch erledigt: "Wir waren heute einfach nicht frisch genug, haben auch untereinander zu wenig gesprochen und keine Präsenz gezeigt. So haben wir eben wieder mühsam wie ein Eichhörnchen uns einen Punkt erarbeitet." Wobei Kollers Eichhörnchen müde und ideenlos wirkten.

Gottlob hatte wenigstens der Algerier Anthar Yahia einen lichten Moment. Sein Kopfballtreffer, zweites Saisontor, sorgte dafür, dass der VfL zum Abstiegsplatz 16. noch weiterhin einen satten Neun-Punkte-Vorsprung aufweist. Yahia: "Unser Spiel war heute einfach furchtbar. Das war gar nichts. Wir haben noch reichlich Glück gehabt. Denn wenn du so spielst, musst du eigentlich verlieren."

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel