In der Viererkette hinten links verteidigt für das Team von Dieter Eilts ein VfLer - Dennis Grote. Vom Linksaußen ins linke Mittelfeld und nun plötzlich in der Abwehr. Die Karriere des ehemaligen A-Jugend-Nationalspielers ist voller Überraschungen. Dabei war der 90-minütige Auftritt auf der ungewohnten Position keine Premiere. Denn schon Ende letzten Jahres, bei einem Testspiel in Schweden, durfte er als Verteidiger 'ran. Offensichtlich hat er das so gut gelöst, dass sich die Einsätze auf dieser Position häufen. Und das nicht nur bei Dieter Eilts, sondern auch bei VfL-Amateurcoach Nico Michaty, der Dennis Grote derzeit zu Spielpraxis verhilft.
Nein, der Beginn des Jahres 2008 war für den Youngster alles andere als erfolgreich. Fast sieben Wochen, darunter die ganze Rückrunden-Vorbereitung, fehlte Dennis Grote wegen einer hartnäckigen Adduktorenverletzung. Inzwischen genesen, absolvierte er die ersten Schritte in der Oberliga. Mit Erfolg. Viermal war der Linksfuß dabei, viermal hinten links. Und am Ende standen vier Siege in Folge. Dennis Grote: "Ich habe mich mit der neuen Rolle inzwischen gut angefreundet." Und so könnte Dennis Grote langfristig in die neue Aufgabe hineinwachsen. Grote: "Im Defensivverhalten kann ich sicherlich noch eine Menge lernen, aber warum nicht?!"
Auch Marcel Koller schließt nicht aus, dass irgendwann in absehbarer Zeit Dennis Grote auch für die linke Position in der Viererkette eine Alternative darstellt. Koller: "Im Moment kommt das vielleicht noch zu früh, aber das Zeug dazu, um diese Position auszufüllen, hat er allemal."
Geduld ist also gefragt. Und Dennis Grote scheint zu den jungen Kickern zu gehören, die nicht gleich weglaufen, wenn es mal nicht läuft: "Ich habe noch drei Jahre in Bochum Vertrag. Ich werde mich hier durchbeißen." Natürlich macht er keinen Hehl daraus, dass es ihn ganz schön frustriert, wenn er am Samstag das Derby auf der Tribüne erleben sollte: "Vom Länderspiel bin ich mit Marc-André Kruska zusammen im Auto nach Hause gefahren. Diesmal wird es wohl so sein, das wir nicht zum Trikottausch auf den Rasen kommen werden."
Doch Grote arbeitet fieberhaft an seinem Durchbruch. Und weil er ja vielleicht auf Dauer Abwehrspieler wird, schaut er gerne in seiner Freizeit bei den Kölner Haien vorbei. Vielleicht auch, um sich beim Zweikampfverhalten noch etwas Anschauungsunterricht zu holen.