Maslon (33) und Lewandowski (31) haben in der Saison 2007/2008 rund zwei Monate gemeinsam für den damaligen polnischen Drittligisten Znicz Pruszków gespielt. Von dort startete Lewandowskis große Welt-Karriere und Maslons bisher noch kleine Trainer-Laufbahn.
Der aktuelle U19-Trainer der SG Wattenscheid 09 erinnert sich an die gut acht Wochen mit Mannschaftskollege Lewandowski, der erst am Dienstagabend beim 6:0 der Bayern in Belgrad [article=459024]mit vier Toren binnen 15 Minuten für großes Aufsehen sorgte.[/article] "Ich bin im Winter von der SSVg Velbert nach Pruszków gewechselt und wurde nach zwei Monaten zu Stal Mielec verliehen. Der Grund war Robert Lewandowski. Er war nämlich mein Konkurrent im Angriff und ich hatte das Nachsehen. Damals wollte ich das vielleicht nicht ganz wahrhaben. Doch seit gut einem Jahrzehnt weiß ich, dass Robert ein bisschen besser als ich war", sagt der in Essen wohnhafte Maslon mit einem Augenzwinkern.
Maslon über Lewandowski: "Er war schon damals ein mentales Monster"
Am 20. Februar 2008 standen Maslon und Lewandowski in einem Testspiel gegen Warta Posen, welches Pruszków mit 3:1 gewann, sogar gemeinsam auf dem Platz. "Natürlich erinnere ich mich an diese Begegnung. Ich wurde für die letzten 15 Minuten eingewechselt, Robert spielte durch. Heute muss ich sagen, dass ich stolz darauf bin, dass ich mit dem besten Stürmer der Welt zusammenspielen durfte. Es war mir eine große Ehre", betont Maslon.
Dieser sagt, dass er lügen würde, wenn er schon im Jahr 2008 Lewandowski prognostiziert hätte, dass dieser eine Welt-Karriere hinlegen würde. Jedoch war "Lewys" großes Potential unübersehbar. "Ich erinnere mich noch, wie ich mit Igor Lewczuk, der heute bei Legia Warschau spielt, auf einem Zimmer saß und wir uns über Lewandowski unterhalten haben. Er hat immer wie ein Wahnsinniger trainiert. Er war schon damals ein mentales Monster. Körperlich hatte er Defizite, doch vom Kopf her war er uns überlegen. Er wollte einfach immer und immer mehr trainieren. Er war auch eher der introvertierte Typ, eine Art Einzelgänger. Trotzdem war er beliebt in der Mannschaft. Doch er wusste ganz genau, was er will: nach oben kommen. Das hat er in beeindruckender Art und Weise geschafft", erzählt Maslon.
Im Sommer 2008 wechselte Lewandowski als Drittliga-Torschützenkönig zu Lech Posen. Von hier aus ging es für "Lewy" 2010 zu Borussia Dortmund. Seit Sommer 2014 geht der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft für den FC Bayern München auf Torejagd. Seine Bayern-Bilanz: 262 Spiele, 218 Tore! "Er ist einfach eine Maschine. Diese Bilanz ist doch der Wahnsinn. Er ist für uns Polen ein Held. Ich freue mich, dass wir ihn haben. Somit blickt die Fußballwelt auch auf Polen - dank Robert Lewandowski. Ich glaube, dass wir mit "Lewy" in der aktuellen Form auch bei der EM 2020 etwas reißen können", sagt Maslon.
Maslon träumt vom Cheftrainer-Amt bei der SG Wattenscheid 09
Für Maslon geht es in dieser Saison mit seiner U19-Mannschaft um den Aufstieg in die A-Jugend-Landesliga. Nach acht Spielen sieht es sehr gut für die Wattenscheider aus. Die SG-Junioren liegen auf Platz zwei der Bezirksliga. "Wir sind punktgleich mit der SSV Buer, haben aber das direkte Duell gewonnen", erklärt Maslon.
Dass die SG Wattenscheid 09 ihre erste Mannschaft aus der Regionalliga zurückgezogen hat, findet Maslon sehr schade, sieht aber in dem Neuaufbau unter dem Vorstand Christian Pozo y Tamayo und Christian Fischer auch eine große Chance. Er hofft, dass die SG in der Saison 2020/2021 einen Neustart in der Ober- oder Westfalenliga wagt. Hierbei würde er sehr gerne mit anpacken. "Ich habe als Aktiver für die SG gespielt und hier ist mein Herz auch hängengeblieben. Jetzt bin ich A-Jugend-Trainer, mein Sohn Matteo steht in der F-Jugend im Tor. Wir leben zwar in Essen sind aber Wattenscheider. Ich würde die erste Mannschaft zur Not auch in der Kreisliga C übernehmen", betont er.
Dass Maslon Senioren-Teams erfolgreich führen kann, bewies der Familienvater schon in der Vergangenheit. Der ehemalige polnische Junioren-Nationalspieler war zwischen dem 25. September und 1. Oktober 2016 Interimstrainer beim polnischen Zweitligisten Stal Mielec. Vor seiner Station als U19-Trainer in Wattenscheid [article=406419]coachte er zwei jahrelang äußerst erfolgreich den VfB Kirchhellen.[/article] Zweimal in Folge holte er mit dem VfB die Kreisliga-A-Meisterschaft, scheiterte im ersten Jahr in der Relegation am Bezirksliga-Aufstieg, schaffte diesen dann aber im Sommer 2019 und verabschiedete sich Richtung Lohrheide.