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Schalke im Test
Vor dem Pokal-Auftritt in Wolfsburg

Schalke im Test
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Die Vorbereitung: Erstmals seit 2000 schlug der FC Schalke wieder ein Wintertrainingslager auf, wie vor acht Jahren ging die Reise nach Belek. An der türkischen Riviera wurde der Grundstein für die Rückserie gelegt. Bei nahezu perfekten Bedingungen konnte die Truppe drei bis vier mal täglich trainieren, außerhalb der Einheiten wurde am Teamgeist gearbeitet.

Der "Victoria-Cup" steht aber leider nicht in der Vereinsvitrine, denn für den Gewinn des Dreierturniers mit Siegen gegen Freiburg und Bremen gab es keinen Pokal. Die beiden Kicks in Kundu sowie das 1:1 eine Woche später in Magdeburg gaben allerdings kaum Aufschlüsse darüber, auf welchem Leistungsniveau die Königsblauen in die Pflichtaufgaben gehen. Mehr Aussagekraft hatte da schon am Freitag die Generalprobe gegen Basel.

Die Testspiele Schalke - SC Freiburg 2:0 Schalke - Werder Bremen 2:1 1. FC Magdeburg - Schalke 1:1 Schalke - FC Basel Bilanz: 4 Spiele, 2 Siege, 1 Unentschieden, 5:2 Tore. Torschützen: Rakitic, Lövenkrands, Larsen, Rafinha, Westermann (je 1), 1 Eigentor (Naldo/Bremen) Die Abwehr Der einzige Schalker Mannschaftsteil, der voraussichtlich unverändert in die Rückrunde gehen wird. Manuel Neuer, Rafinha, Marcelo Bordon und Mladen Krstajic sind gesetzt. Auf der linken Verteidigerposition hat Heiko Westermann die Nase vor dem "Comebacker" Levan Kobiashvili eindeutig vorn. In der eingespielten Formation bleibt die Deckung das Prunkstück der Truppe.

Das Mittelfeld Vor Jermaine Jones und Fabian Ernst beginnt der Kampf um die Plätze. Noch hält sich die Zahl der Bewerber aber in Grenzen, denn Neuzugang Albert Streit ist noch nicht so weit, Carlos Grossmüller ist gesperrt, Mesut Özil aussortiert und Zlatan Bajramovic verletzt. Zé Roberto dürfte aufgrund seines Trainingsrückstands noch nicht den Sprung in die erste Elf schaffen, also hat der in der Vorbereitung auffällige Ivan Rakitic momentan im offensiven Mittelfeld die besten Karten. Gustavo Varela steht als Alternative parat, hoffentlich diesmal länger als nur ein paar Wochen.

Der Angriff Vicente Sanchez wurde nicht für die Bank geholt. Da der uruguayische Nationalspieler voll im Saft ist, dürfte er in Wolfsburg der einzige Neuzugang in der Startelf sein. Kevin Kuranyi will am morgigen Montag ins Mannschaftstraining einsteigen und soll im Pokal zumindest zu einem Teileinsatz kommen, ehe er gegen Stuttgart beginnt. In Wolfsburg wird daher Halil Altintop auf der Mittelstürmer-Position beginnen. Rechts außen hat Gerald Asamoah, wie so oft, seinen Platz im Team dank einer guten Vorbereitung vorerst behauptet. Peter Lövenkrands nutzte die vergangenen drei Wochen für einen Neuanfang und kann auf dem linken Flügel jederzeit einspringen, falls Sanchez' Integration nicht auf Anhieb klappt. Sollten Zé Roberto und später Streit ihre körperlichen Rückstände aufgeholt haben, werden sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm die Rollen ganz neu verteilt. Die Stärken Trainer Mirko Slomka darf erstmals in seiner Amtszeit als Chef-Coach auf Schalke den Luxus genießen, dass fast jede Position doppelt besetzt ist. Der Konkurrenzkampf ist so groß, dass sich kein Spieler eine Schwäche erlauben darf, sonst droht er seinen Platz sofort an den nächsten Kandidaten zu verlieren. Durch die Verpflichtungen von Zé Roberto, Albert Streit und Vicente Sanchez hat der Verein auf die nervige Abschlussschwäche in der ersten Halbserie reagiert. Gerade im offensiven Bereich ist die Mannschaft nun deutlich variabler. Slomka kann zwischen mehreren Spielsystemen wählen, ob mit einem 4-3-3, 4-4-2 oder einer Raute im Mittelfeld, und so den Gegner immer wieder überraschen. Die Schwächen Spieler wie Halil Altintop und Peter Lövenkrands müssen ihre Formkrise überwinden, um bei dem enormen Konkurrenzkampf auf ihre Einsatzzeiten zu kommen. Bei ihnen war das Selbstbewusstsein schon im Keller, zeigen sie weiterhin schwache Leistungen, ist der Platz auf der Bank oder der Tribüne gewiss. So kann das Rennen um die elf Plätze im Team auch seine Schattenseiten haben, wenn unzufriedene Spieler den Teamgeist stören. Slomka steht da vor der gewiss nicht einfachen Aufgabe, auch Härtefällen zu verklickern, dass sie zur Truppe gehören. Die Prognose Schalke kennt das aus der Hinrunde, das Auftaktprogramm hat es in sich. Für den Angriff auf mindestens Platz drei ist aber ein Blitzstart mit Siegen gegen Stuttgart und in Dortmund nötig. Mit der entsprechenden Euphorie im Rücken ist auch das Weiterkommen im Achtelfinale der Champions League möglich. Vergisst die Truppe im Überschwang des Rausches dann nicht den Boden unter den Füßen und behält das Kerngeschäft in der Bundesliga im Auge, kann die Serie für Schalke noch ein sehr gutes Ende finden.

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