Am Sonntag (17 Uhr) trifft Schalke 04 im Retterspiel auf den finanziell angeschlagenen Regionalligisten SG Wattenscheid 09. Vor der Partie hat sich der ehemalige S04-Präsident Josef Schnusenberg, mittlerweile im Aufsichtsrat beim Viertligisten, zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der WAZ erklärt der 78-Jährige, dass er mit dem aktuellen Umfeld der Königsblauen nicht so recht warm werde. „Sagen wir es so: Mir fehlt im ganzen Umfeld der Fußball-Verstand. Die Funktionäre, die da sind, hatten Gelegenheit, sich zu beweisen. Aber so dolle war das bisher nicht. Ich denke da an Michael Reschke beim VfB Stuttgart“, sagt er beispielhaft.
Dem neuen Trainer David Wagner bescheinigt er zwar, „ein toller Junge“ zu sein, weist aber auf die bisher fehlende Bundesliga-Erfahrung hin. „Aber ich traue ihm zu, dass er sich auf Schalke beweisen kann. Vor allem, wenn er eine Truppe kriegt, die er selbst zusammenstellen kann.“ Dass der neue Coach aber umgehend Wunder vollbringt, solle niemand erwarten.
Bei der Erwartungshaltung spiele auch die Vergangenheit nur eine untergeordnete Rolle. Schnusenberg denkt da an die Vizemeisterschaft in der Spielzeit 2017/18: „Sicher muss man jetzt Geduld haben. In der Saison, als Schalke Vizemeister geworden ist, war es ein Lotteriespiel. Den Platz hatten sie nicht dem Trainer zu verdanken, sondern Naldo. Und dem Umstand, dass die anderen Teams wie Leverkusen und Dortmund gepennt haben.“
Kritik übt der ehemalige Präsident, der von 2007 bis 2010 Präsident der Königsblauen war, am Umgang mit Ralf Fährmann. „Ich kann den Verein nicht verstehen“, sagt Schnusenberg der WAZ. Zwar habe Schalke guten Ersatz verpflichtet, „ aber bei Ralf weiß man doch, was man an ihm hat“. Für den nach Gladbach transferierten Schweizer Breel Embolo prognostiziert er: „ Er wird in Gladbach aber vermutlich besser werden. So ist das immer auf Schalke: Spieler, die weggehen, werden besser. Spieler, die kommen, werden schlechter.“