Der Mittelfeld-Stratege, erst gegen Mitte der Hinrunde von einer Bandscheiben-Operation erholt und zurück in die Startelf gekehrt, hat offensichtlich ein hervorragend dotiertes Angebot aus dem Wüstenstaat Katar vorliegen. "Sein Berater hat mich mehrmals im Urlaub angerufen und auch etliche Male bei Walter Hellmich durchgeklingelt. Irgendwann bin ich schon gar nicht mehr drangegangen, weil es einfach zu nervig wurde", erklärt Coach Bommer.
Nach den Gerüchten um mögliches Frankfurt-Interesse an "Mokhi" und angeblichem Augenaufschlag aus der englischen Premier League (Bolton Wanderers) scheint der Wüsten-Deal bereits in der entscheidenden Phase zu sein. Die Frage, warum der Techniker in die Ferne schweift, anstatt seine zweifellos gute Position in Duisburg zu verteidigen, ist schnell beantwortet: Scheich-Dollars ziehen nun Mal mehr als Bundesliga-Euros. Was die grundsätzliche Konzeption anbelangt, sieht Bommer keine Veranlassung, seinen Schützling ziehen zu lassen. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Mokhi in Katar möchte. Ich hätte ihn jedenfalls gerne weiter in Duisburg dabei."
Der ehemalige Nationalspieler gibt zu bedenken: "Youssef ist vor ein paar Jahren von mir aus Regensburg nach Burghausen geholt worden. Danach war er im sogenannten Bautrupp des 1. FC Köln, ist zu uns nach Duisburg gekommen. Er kennt seinen Stellenwert. Der Vertrag läuft zwar im Sommer aus, aber aus sportlicher Sicht würde ich ihn nicht zum jetzigen Zeitpunkt wechseln lassen."
Verständlich, schließlich müsste entweder ein neuer Mittelfeld-Antreiber aus dem Hut gezaubert oder auf die junge Variante mit Maicon gesetzt werden. Ob der Brasilianer schon reif für das Stahlbad Abstiegskampf ist, steht auf einem anderen Blatt.
Doch bei den Zebras soll es auch Blutauffrischung geben. Auf der Wunschliste steht Michael Thurk von Eintracht Frankfurt. Der 31-Jährige hat bei den Hessen keinen Stammplatz, würde ins Duisburger Such-Muster passen. Bommer: "Ich kann als Trainer nur die Hausaufgaben machen, doch die finanziellen Angelegenheiten kann ich nicht bestimmen."
Vom Typ her ist der Coach überzeugt, was Thurk angeht. "Ich sage zu solchen Spielern immer: Straßenköter. Thurk ist frech, macht Wirbel und provoziert. Das konnte man vor ein paar Wochen beim Spiel gegen Schalke 04 erkennen. So ein Spieler würde uns sicherlich gut zu Gesicht stehen."
Sicher kein Nachteil war das Treffen, das es in Österreich zwischen Bommer und Eintracht-Linienchef Friedhelm Funkel gab. "Da", lacht der MSV-Coach, "haben wir natürlich auch über die Personalie Michael Thurk gesprochen." Nun müssen eigentlich nur noch die Modalitäten geklärt werden...