Die Partie in Frankfurt vor 51.500 Zuschauern ging gleich höchst intensiv los: Paco Alcácer eroberte den Ball gegen Makoto Hasebe, aber Reus blieb am Strafraum hängen (1.). Danach gab die Eintracht den Ton an, lief die Dortmunder aggressiv an, verhinderte jeglichen konstruktiven Spielaufbau – und profitierte davon, dass die Dortmunder Hintermannschaft, insbesondere Achraf Hakimi und Abdou Diallo, sehr nervös agierten. So kamen die Gastgeber zu hochkarätigen Chancen: Sebastian Haller legte ab auf Danny da Costa, doch dessen Schuss wehrte Bürki mit einer glänzenden Fußabwehr ab (3.).
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Es dauerte, bis sich der BVB befreien konnte: Erst scheiterte Alcácer mit einem Kopfball aus spitzem Winkel (10.), dann gab Jadon Sancho den Ball herein, Alcácer lenkte ihn mit der Hacke aufs Tor, doch Hasebe klärte zur Ecke (12.). Und dann die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Gäste: Raphael Guerreiro spielte einen Doppelpass mit Marco Reus, setzte sich mit etwas Glück gegen Hasebe durch, legte dann aber mit viel Übersicht zurück und der mitgelaufene Reus schob sicher ein (22.).
Die Eintracht schien schockiert, Reus hätte in der Folge für klare Verhältnisse sorgen können: Erst lief er nach einem Querschläger allein aufs Tor zu, schob den Ball aber deutlich vorbei (24.). Dann schoss er nach Axel Witsels feiner Vorarbeit völlig freistehend an die Latte (25.). Und schließlich brachte er auch Sanchos Hereingabe aus 12 Metern zentraler Position nicht aufs Tor (29.).
So blieb Frankfurt im Spiel und kämpfte sich dann auf beeindruckende Weise zurück: Zunächst schoss Ante Rebic von der Strafraumgrenze knapp vorbei (32.), dann setzte sich der Kroate gegen die Innenverteidiger Julian Weigl und Abdou Diallo durch, scheiterte aber am abermals glänzend reagierenden Bürki (33.). Dann lenkte der BVB-Torwart noch einen Rebic-Kopfball an die Latte – und musste gleich darauf doch hinter sich greifen: Dortmund bekam den Ball nicht weg, Guerreiro verlor ihn an Da Costa und dessen präzise Flanke gegen eine unsortierte Hintermannschaft drückte Luka Jovic ins Tor (36.).
So ging es mit einem 1:1 in die Pause, aus der die Dortmunder besser sortiert zurückkehrten: Alcácer versuchte es nach einem Abpraller aus 20 Metern, bereitete Kevin Trapp im Frankfurter Tor aber keine Probleme (50.). Gefährlicher war da auf der Gegenseite ein Rebic-Schuss, den Bürki zur Ecke lenkte (57.). Die Partie wogte nun weniger wild hin und her als im ersten Durchgang, beide Mannschaften agierten deutlich disziplinierter. Chancen gab es dennoch, Hakimi etwa schoss aus 22 Metern nur knapp über das Tor (64.), Alcácer scheiterte nach Piszczeks Steilpass an Trapp (67.). Es begann die Schlussphase, die in der bisherigen Saison immer dem BVB gehörte. Doch zunächst waren es die Frankfurter, die deutlich mehr Druck entfachten, ohne jedoch zu ganz klaren Chancen zu kommen. Nach und nach konnten die Dortmunder wieder mehr Spiel- und Ballkontrolle erobern – und hätten fast noch einmal zugeschlagen: Alcácers Freistoß aus 30 Metern ging hauchzart über die Latte (84.). So blieb es beim leistungsgerechten 1:1.
Autor: Sebastian Weßling