So ist Kevin Kuranyi trotz schwankender Leistungen und seiner noch immer nicht gänzlich zufrieden stellenden Torquote der Fixpunkt in der Spitze. Der Wert von Gerald Asamoah, Halil Altintop, Peter Lövenkrands und Sören Larsen aber wird aus verschiedenen Gründen angezweifelt. „Ich erwartet von Halil jetzt den endgültigen Durchbruch, denn er ist einer, der in der Bundesliga normalerweise für zehn bis 15 Treffer pro Saison gut ist“, stellt sich Manager Andreas Müller den Türken als ideale Ergänzung zu Kuranyi vor.
Das hieße, die drei anderen Kicker wären austauschbar, sofern sie die Vereinsführung nicht bald von ihrer Klasse überzeugen. Publikumsliebling „Asa“ hat dies in den vergangenen über acht Jahren nachhaltig getan. Dennoch hat man den Eindruck, sein Potenzial sei ausgeschöpft und an eine Steigerung nicht mehr zu glauben. Daher zögert Schalke auch, Asamoah eine Weiterbeschäftigung anzubieten, zumindest zu den bisherigen Bezügen. Das Interesse verschiedener Bundesligaclubs - Hertha, Hannover, Frankfurt - spricht für einen Abschied vom dienstältesten Profi im S04-Kader.
Doch was ist mit den Dänen? Beide verfügen noch über bis 2009 laufende Verträge, doch ihr Wirken in Gelsenkirchen scheint ein großes Missverständnis zu sein. Nach dem bewegenden Abschied von Ebbe Sand haben weder der hoffnungsvoll auf Schalke gestartete Larsen noch der wie ein Fremdkörper innerhalb des Teams wirkende Lövenkrands eine neue Ära dänischer Torjäger in Gelsenkirchen einleiten können. „Sören war leider in der vergangenen Saison fast ständig verletzt, er kommt erst jetzt wieder richtig an die Truppe heran. Wie gefährlich er vor dem gegnerischen Kasten ist, hat er schon gezeigt, doch dafür muss er einfach mal über eine längere Zeit gesund sein“, weiß Müller.
„Und Peter hat seine Klasse, doch die tritt vor allem bei einem gewissen Spielsystem zu Tage. Wenn wir im 4-3-3 antreten und er die schnellen Pässe in die Tiefe bekommt, dann ist er ganz wertvoll“, hat der 44-Jährige erkannt.
Der Ertrag stimmt bei dem einen wie dem anderen schon eine ganze Zeit nicht mehr überein, dennoch will der Manager im Winter keinem Spieler die Tür weisen. „Ich schließe im Moment aus, dass uns einer in der Pause verlassen muss. Anders ist die Situation, wenn einer zu uns kommt und weg will. Dann müssen wir uns etwas überlegen,“ sagt Müller.
Er selbst steht indes unmittelbar vor der von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im RS-Interview angekündigten Vertragsverlängerung. „Nächste Woche Montag ist eine Sitzung“, kennt Müller den Termin. Die von Tönnies angeführte Laufzeit bis 2012 aber ist ihm bisher nicht bekannt: „Da muss ich mit dem Clemens noch einmal reden.“