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BVB siegt in Mainz
Stöger feiert einen Einstand nach Maß

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Julian Weigl, Julian Weigl
Julian Weigl, Julian Weigl Foto: firo
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Borussia Dortmund siegte beim Debüt von Trainer Peter Stöger mit 20 beim FSV Mainz 05. Ein Einstand nach Maß für den Österreicher.

Wie ein Flummi hüpfte Sokratis über den Platz, einmal, zweimal, dann sprintete er in höchstem Tempo die 50 Meter aus dem Strafraum zur Ersatzbank. Gerade hatte der griechische Innenverteidiger zum 1:0 für Borussia Dortmund bei Mainz 05 erzielt, nun wollte er feiern – am neuen Trainer Peter Stöger aber lief er schnurstracks vorbei und fiel stattdessen dem ähnlich losgelöst auf und ab hüpfendem Übersetzer Massimo Mariotti in die Arme.

Stöger dürfte es herzlich egal gewesen sein, dass er derart schnöde links liegen gelassen wurde – der Treffer leitete in seinem ersten Spiel mit dem BVB vor 32976 Zuschauern den 2:0 (0:0)-Sieg ein und sorgte zumindest für eine Unterbrechung der seit Monaten anhaltenden Krise. Dass das Spiel über weite Strecken äußerst unansehnlich geraten war, dürfte Stöger nicht minder gleichgültig gewesen sein.

Drei personelle Änderungen hatte der Wiener vorgenommen: Neven Subotic, Mahmoud Dahoud und Marc Bartra mussten auf die Bank, dafür rückten Ömer Toprak, Julian Weigl und Jeremy Toljan in die Mannschaft. Vor allem aber ordnete er seine Spieler in einem 4-1-4-1-System an und ließ sie deutlich tiefer und abwartender agieren als sein Vorgänger Peter Bosz.

In der Offensive durfte Spielgestalter Weigl sich die Bälle wieder weit hinten von der Abwehr holen und verteilen wie zu besten Zeiten, was dem BVB ein deutliches Übergewicht beim Ballbesitz brachte. Torchancen aber gab es gegen defensive Mainzer kaum, weil Dortmund auf Pressing weitgehend verzichtete, dadurch kaum zu schnellen Kontern nach Balleroberungen kam – und die Laufwege ansonsten selten aufeinander abgestimmt waren.

Und die wacklige Abwehr hatte sich nach nur einer echten Trainingseinheit unter Stöger wenig überraschend nicht in ein Bollwerk verwandelt. Nach sieben Minuten schoss Suat Serdar aus 20 Metern unbedrängt an die Latte. Wenig später flipperte der Ball durch den BVB-Strafraum zum abermals erstaunlich freistehenden Serdar, der aus kurzer Distanz aber deutlich verzog (13.).

Dann versuchte es auch der BVB mal: Pierre-Emerick Aubameyangs Drehschuss flog deutlich vorbei (18.), Andrey Yarmolenko zögerte nach Shinji Kagawas feiner Vorarbeit viel zu lange (22.). Erneut Aubameyang schoss von der Strafraumgrenze deutlich vorbei (41.), Guerreiros ansatzlosen Versuch aus 20 Metern lenkte Mainz-Torhüter Robin Zentner um den Pfosten (45.). Zuvor hatte Abdou Diallo per Kopf die bis dahin beste Mainzer Chance vergeben (26.).

Die ersten Szenen nach Wiederanpfiff gehörte ebenfalls dem BVB: Pulisic schoss noch vorbei (51.), doch dann ging Dortmund tatsächlich in Führung: Ömer Toprak köpfte Kagawas Freistoß an den Pfosten und Sokratis drosch den Abpraller ins Netz (55.).

Nun hatte Dortmund mehr Räume, machte seine Kontergelegenheiten aber mit Fehlpässen meist zunichte. Daniel Brosinski vergab die beste Mainzer Ausgleichschance (70.), Kagawa wiederum scheiterte freistehend an Zentner (79.) – machte es dann aber kurz vor Schluss besser, als auf Pass von Aubameyang ins leere Tor schob (89.). Der erste Erfolg nach zuvor acht sieglosen Ligaspielen war perfekt – und der BVB auf einmal wieder mittendrin im Rennen um die Champions-League-Plätze.

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