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Der Fall Dembélé ist eine Folge des Neymar-Wahnsinns

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Dembele, Dembele
Dembele, Dembele Foto: firo

Die Ablösesummen werden erhöht, Borussia Dortmund lässt sich vom FC Barcelona nicht abspeisen. Ein Kommentar.

Ousmane Dembélé hat 2016 einen Vertrag unterschrieben, der ihn für fünf Jahre an Borussia Dortmund bindet. Nach nur einer Saison will der zugegeben hochtalentierte, allerdings erst am Anfang einer möglicherweise großen Karriere stehende Franzose nun seinen Abgang zum FC Barcelona erzwingen. Das mag etwas aussagen über den Charakter dieses Spielers, der aber erst 20 Jahre jung ist und daher auch überfordert sein dürfte, wenn ihm schwindelerregende Zahlen und gierige Berater den Kopf verdrehen. Vor allem aber sagt die Eskalation dieses Transfergerangels vieles über die Balla-Balla-Branche aus.

Natürlich wäre es ein feines Signal, wenn der BVB hart bleiben und den Wechsel einfach mal endgültig verweigern würde. Aber was machst du dann mit so einem Spieler? Zur Leistung zwingen ließe er sich nicht. Und die Ausbootung für ein Pokalspiel beim 1. FC Rielasingen-Arlen wird ihn ebenso wenig beeindrucken wie eine Geldstrafe, die für einen Normalverdiener existenzbedrohend wäre.

Es ist damit zu rechnen, dass der BVB Dembélé ziehen lassen wird, wenn Barcelona das Angebot erhöht. Angeblich erwarten die Borussen eine Ablöse-Einnahme zwischen 120 und 150 Millionen Euro. Solche Summen hätten vor wenigen Wochen noch als utopisch gegolten, nun aber sind sie die unmittelbaren Folgen des Neymar-Wahnsinns. Barcelona hat für den brasilianischen Angreifer 222 Millionen Euro aus Paris bekommen, also erhöhen jetzt auch andere die Preise. Vor allem, wenn Barcelona der bietende Klub ist. Die Barca-Bosse wissen das natürlich auch und pokern mit. Logisch, dass sie nicht darin interessiert sind, die meisten der aus Frankreich gekommenen Scheine mal eben nach Dortmund durchzureichen. Klar ist aber auch: Wenn sie richtig guten Ersatz für Neymar haben wollen, werden die Katalanen kein Schnäppchen machen können.

Der Fußball ist in ein neues Zeitalter eingetreten, wir werden uns an Ablösesummen jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke gewöhnen müssen. Wird die Blase irgendwann platzen? Diese Frage ist nach jedem Transferrekord gestellt worden. Geändert hat sich bisher: nichts.

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