Thomas Tuchel sah schon wieder wesentlich entspannter aus, als er am Rande der letzten Trainingseinheit von Borussia Dortmund im Estadio Municipal von Marbella über die Personalsituation bei Borussia Dortmund sprach.
Abwehrchef Sokratis, der am Vorabend beim Testspiel gegen den belgischen Erstligisten Standard Lüttich verletzt ausgewechselt werden musste, habe auf jeden Fall eine Blessur am Sprunggelenk erlitten, so Tuchel. „Aber die Diagnose ist so, dass wir ihn nächste Woche zurückerwarten.“ Dem Innenverteidiger macht der Knöchel zu schaffen, den er sich schon im Bundesligaspiel beim 1. FC Köln am 10. Dezember verletzt hatte. Bei Marco Reus ist die Situation dagegen diffuser. Der Angreifer war dabei, als der BVB am Freitagmorgen eine Lauf- und Krafteinheit absolvierte. „Bei ihm habe ich es von allen Spielern, die ausgefallen sind, am wenigsten erwartet“, sagte Tuchel. „Ich habe mir sofort Sorgen gemacht, aber er hat mich beruhigt.“
Reus hatte in Marbella nur einen Bruchteil der Einheiten mit der Mannschaft absolviert und auch das Testspiel am Donnerstag ausgelassen. Eine Prognose wollte der Trainer nicht abgeben, man plane von Tag zu Tag. „Noch nicht“, sagte Tuchel auf die Frage, ob man davon ausgehen müsse, dass Reus den Pflichtspielauftakt bei Werder Bremen am 21. Januar verpassen wurde. „Aber klar, die Uhr tickt.“
Der 27-Jährige hatte schon einen Großteil der Vorrunde wegen hartnäckiger Adduktorenbeschwerden verpasst. Derzeit aber plagen ihn andere Beschwerden, laut Tuchel ist vom Sprunggelenk über die gesamte Muskelkette bis zu den Adduktoren das gesamte Bein betroffen. Ousmane Dembélé fällt wegen einer Sehnenzerrung im Hüftbeuger vorerst aus, ein Einsatz gegen Bremen ist fraglich. Bei Sebastian Rode, Mario Götze und Sven Bender, die ebenfalls gegen Lüttich pausierten, seien es keine gravierenden Verletzungen, sondern eher Vorsichtsmaßnahmen gewesen, so Tuchel. „Bei Mario bestand beispielsweise die Gefahr, dass es über die Rückenproblematik zu einer Muskelverletzung kommt.“
Dennoch: „Das ist etwas, das die Stimmung trübt, weil wir schon im Sommer durch die Europameisterschaft und die Transfers keine wirkliche Vorbereitung hatten“, klagte Tuchel. „Wir hatten die Hoffnung, dass wir jetzt alle drei Wochen am Stück zusammen spielen und trainieren. Dem Anspruch laufen wir hinterher.“