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Schalke zeigt Moral und holt zwei Rückstände auf

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Mitten im doppelten Rendezvous mit Meistertrainer Jürgen Klopp hat Borussia Dortmund mit einer besseren B-Elf im 170. Revierderby wohl die letzte Chance auf den Titel in der Bundesliga leichtfertig verspielt.

Ohne ein halbes Dutzend Stars kamen die Westfalen beim kriselnden Erzrivalen Schalke 04 nicht über ein 2:2 (0:0) hinaus und liegen fünf Spiele vor Schluss sieben Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München.

Drei Tage nach dem 1:1 im ersten Europa-League-Viertelfinale gegen Klopps FC Liverpool und vier Tage vor dem Rückspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Sport1) an der Anfield Road gönnte BVB-Trainer Thomas Tuchel den meisten Stammspielern eine Pause. Zum dritten Derbysieg in Folge reichte es trotz zweimaliger Führung durch die Tore von Shinji Kagawa (49.) und Matthias Ginter (56.) nicht.

Für die Gelsenkirchener, die im Rennen um die Europapokalplätze einen wichtigen Punkt verbuchten, glichen jeweils Leroy Sané (51.) und Klaas-Jan Huntelaar per Foulelfmeter (66.) aus. Damit kann auch der umstrittene Trainer André Breitenreiter ein wenig durchatmen. In der ereignislosen ersten Halbzeit hatten die Königsblauen gegen die Dortmunder Zweitbesetzung noch Offensivgeist und Spielstruktur vermissen lassen, erst nach dem Seitenwechsel nahm der Ruhrpott-Klassiker richtig Fahrt auf.

Tuchel hatte sein Team fast komplett umgekrempelt und die vielleicht bestbesetzte Bank der Vereinsgeschichte zusammengestellt: Dort fanden sich neben Rückkehrer Ilkay Gündogan unter anderem das Sturmduo Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus, das in den letzten beiden Derbys drei Tore erzielt und danach als "Batman" und "Robin" gefeiert hatte, sowie Henrich Mchitarjan wieder. Nur drei Spieler vom 1:1 gegen Liverpool standen erneut in der Startelf. Kräfteschonen für das Rückspiel war angesagt.

Breitenreiter tauschte sein Personal aus anderen Gründen aus. Nach dem peinlichen 0:3 beim Neuling FC Ingolstadt holte der Ex-Paderborner gleich fünf neue Spieler in die Anfangsformation, unter anderem Torjäger Huntelaar, der im Hinspiel beim 2:3 beide Schalker Treffer erzielt hatte. Dabei setzte Breitenreiter wie schon beim sehr glücklichen 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach in der Defensive auf eine Fünferkette.

Dortmund nutzte die Überzahl im zentralen Mittelfeld und dominierte das Spiel. Einen Kopfball von Adrian Ramos wehrte Torhüter Ralf Fährmann mit den Fingerspitzen ab (4.). Beim Alleingang von Christian Pulisic hatte der Schalker Keeper Glück, dass dessen Schuss um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich (23.). Den Königsblauen fehlten im Vorwärtsgang Ideen und Präzision, erst ein 20-m-Schuss von Leroy Sané an den Außenpfosten weckte die Zuschauer (33.).

Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe die Gastgeber erstmals bis zum Dortmunder Tor durchkominierten, Junior Caicara verfehlte allerdings das Ziel. Was in der ersten Hälfte völlig gefehlt hatte, lieferten die Erzrivalen in den ersten Minuten nach der Pause nach: Plötzlich ging es zwischen den Toren hin und her. Der BVB, nun mit Mchitarjan, ging nach einer sehenswerten Kombination in Führung.

Vor dem ersten Ausgleich wehrte Roman Bürki nach vorne ab. Nach dem Dortmunder 2:1 durch Ginters Kopfball holte Sokratis Huntelaar im Strafraum von den Beinen, der Niederländer verwandelte selbst. Nach fünf Wochen Pause gab Gündogan in der Schlussphase in seiner alten Heimat Gelsenkirchen sein Comeback.

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