Nach zweimaligem Rückstand erzielte Klaas-Jan Huntelaar in der 77. Minute das Siegtor. Zuvor hatten für Schalke Junior Caicara (39.) und Kaan Ayhan (74.) getroffen. Bei Schalke lief nach der Rückkehr aus dem Trainingslager diesmal nicht allzuviel rund.
Nach 34 Minuten war das Gelächter groß im Stadion an der Bremer Brücke: Sead Kolasinac wollte den Ball zu einem Freistoß nach vorne kicken und traf Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein dabei genau an ihrem Hinterteil - nach einem Händedruck mit der Unparteiischen war der Fauxpas aber schnell wieder vergessen. Schalke musste in diesem Testspiel nach der Pfeife einer Frau tanzen, die in Schwarz-Gelb gekleidet war. Doch daran lag es ganz sicher nicht, dass die Gäste anfangs wenig zu lachen hatten.
Vielmehr war noch reichlich Sand im Getriebe der Schalker, die das erste Mal mit Johannes Geis antraten. Der Neuzugang aus Mainz war der alleinige Sechser vor der Abwehr; sein nomineller Nebenmann Marco Höger agierte deutlich vorgezogen, so dass sich ein 4-1-4-1-System entwickelte. Geis war natürlich noch nicht voll integriert, hatte bei seinem 73-Minuten-Debüt aber auch starke Szene. So wie in der 20. Minute, als er einen scharfen Steilpass in den Lauf von Leroy Sané spielte, der den Ball jedoch nicht unter Kontrolle bekam.
Schalke spielte erstmals unter Breitenreiter nur mit einer Sturmspitze Neben Geis standen auch die Rückkehrer Max Meyer (nach Urlaub), Leroy Sané (nach U19-EM) und Matija Nastasic (nach Verletzung) in der Start-Elf. Dafür fehlten aus der Trainingslager-Besetzung Eric Maxim Choupo-Moting (Magen-Darm) und Joel Matip, der nur als Zuschauer mitgereist war. Erstmals unter André Breitenreiter spielte Schalke nur mit einer Sturmspitze, doch Klaas-Jan Huntelaar hing in dieser Rolle ziemlich in der Luft.
Osnabrück hatte anfangs deutlich mehr vom Spiel, was vielleicht auch daran lag, dass der Drittligist in der Vorbereitung deutlich weiter ist: Bereits am kommenden Wochenende geht hier die neue Saison los. Aber Schalke erlaubte sich auch Fehler, vor allem in der Defensive. Beim 1:0-Führungstreffer der Osnabrücker in der elften Minute schaltete zum Beispiel niemand, als der Ball nach einem Lattenfreistoß von Grassi ins Feld zurücksprang - VfL-Mittelstürmer Halil Savran konnte ungehindert einköpfen. Auch bei weiteren Osnabrücker Chancen durch Willers (29.) und Savran (32.) wirkte Schalke alles andere als gut sortiert in der Defensive. Und beim zweiten Osnabrücker Treffer durch Savran in der 56. Minute ließ der zur Pause eingewechselte Michael Gspurning einen Schuss von Menga nach vorne abklatschen - Marvin Friedrich hatte den Torschützen aber auch aus den Augen verloren.
Schalke hatte zwischendurch durch das erste Tor des brasilianischen Neuzugangs Junior Caicara zum 1:1 ausgeglichen (39.). Doch richtig auf Touren kam der Erstligist erst in der Schlussphase: Nachdem Kaan Ayhan in der 74. Minute nach einem Aogo-Freistoß zum 2:2 ausglich, gelang Klaas-Jan Huntelaar wenig später das 3:2-Siegtor: Da hatte sich der “Hunter” einmal entschlossen durchgesetzt und zu seinem vierten Tor im vierten Testspiel eingenetzt.