Die Gelsenkirchener durften vier Tage nach der 4:3-Gala bei Real Madrid sogar noch zufrieden mit dem 2:2 (1:1) in der Fußball-Bundesliga in Berlin sein. Verteidiger Joel Matip rettete Schalke mit seinem Last-Minute-Treffer am Samstag einen Punkt (90.), nachdem der Japaner Genki Haraguchi die Berliner kurz zuvor zum zweiten Mal in Führung gebracht hatte (82.). Startelf-Rückkehrer Änis Ben-Hatira hatte nach einem Patzer von Schalkes Torhüter Timon Wellenreuther das 1:0 für die Berliner erzielt (21. Minute). Der junge Leroy Sané (40.) glich vor 59 156 Zuschauern noch vor der Pause aus.
Mit 39 Punkten liegen die Schalker drei Zähler hinter den drittplatzierten Leverkusenern auf dem fünften Rang. Vier Tage nach dem spektakulären Sieg in Madrid dürfte die Euphorie wieder verflogen sein. Die Berliner konnten auch das 13. Spiel nacheinander gegen die Knappen nicht gewinnen, nahmen aber einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf mit.
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Auf dem neu verlegten Rasen im Olympiastadion setzten die Gastgeber auf eine stabile Defensive. Die Königsblauen kontrollierten die Partie und wirkten zunächst gefährlicher, ohne für ganz brenzlige Situationen zu sorgen. Christian Fuchs setzte mit einem Fernschuss ein erstes Zeichen (4.). Ein Versuch von Klaas-Jan Huntelaar mit links streifte am Tor von Hertha-Keeper Thomas Kraft vorbei (16.).
Die Führung des Hauptstadtclubs fiel überraschend - und dank Mithilfe der Gäste. Spielmacher Valentin Stocker zog freistehend ab, Schalkes Schlussmann Timon Wellenreuther ließ den Ball nach vorne abprallen. Ben-Hatira staubte ab - und jubelte mit einer Spiderman-Maske vor dem Gesicht, wofür er die Gelbe Karte in Kauf nahm.
Der Deutsch-Tunesier durfte nach seiner langen Verletzungspause erstmals in diesem Jahr von Anfang an ran. Dardai hatte seine Elf im Vergleich zum 0:0 in Stuttgart auf zwei Positionen umgestellt. Sein Trainer-Kollege Roberto Di Matteo hatte der gleichen Anfangself wie gegen die Königlichen vertrauen wollen, musste aber auf Eric Maxim Choupo-Moting nach dem Aufwärmen verzichten. Für ihn rückte wie in Madrid der Sané in den Sturm. Der 19-Jährige wusste zu gefallen.
Nach einer Hackenvorlage von Huntelaar besorgte er mit einer feinen Einzelleistung den Ausgleich. Abgezockt lupfte Sané den Ball über Kraft hinweg ins Tor. Der Champions-League-Aspirant hatte zuvor deutlich mehr Ballbesitz gehabt.
In der zweiten Hälfte zogen sich die Berliner zurück, Schalke drängte auf das Siegtor. Dem Österreicher Fuchs bot sich eine gute Möglichkeit, Kraft war jedoch zur Stelle (52.). Auf der Gegenseite parierte Wellenreuther aus kurzer Distanz gegen Salomon Kalou, der nach einem feinen Pass von Stocker abschloss (55.). Nach dem Treffer des eingewechselten Haraguchi sahen die Berliner wie die Sieger aus, doch Matip schlug noch einmal zurück.