Zwölf Jahre lang trug Gerland den Dress des VfL Bochum, raubte seinen Gegenspielern in 204 Bundesligaspielen den letzten Nerv und wechselte anschließend an die Seitenlinie. Ab 1985 war "Der Tiger" zunächst Co-Trainer von Rolf Schafstall beim VfL, ehe er dort nur ein Jahr später zum Cheftrainer aufstieg. Der Beginn einer großen Trainerkarriere, die ihn bis zum FC Bayern München führte - und die doch meist abseits des Rampenlichts verlief.
DFB-Trainer des Jahres 2012
Über den 1.FC Nürnberg führte ihn sein Weg 1990 zur zweiten Mannschaft des FC Bayern München, die er fünf Jahre lang betreute. Anschließend wechselte er erneut zu den Franken, ehe ihn sein Weg über Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld und den SSV Ulm 2001 zurück zu den Bayern führte. Dort trainierte er bis 2011 wieder die zweite Mannschaft, danach wurde er Co-Trainer der Profis.
Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Holger Badstuber, Thomas Müller oder Mats Hummels beispielsweise gingen durch die (harte) Schule Gerlands. Seinen Blick für Talente schätzen nicht nur die Bayern seit Jahren - nur einmal fühlte sich Gerland übergangen. Den Wechsel von Mats Hummels zu Borussia Dortmund soll Gerland vehement zu verhindern versucht haben: "Wenn der kein Nationalspieler wird, dann wechsel ich zum Volleyball." Genützt hat es bekanntlich wenig, der BVB freut sich heute über die fehlende Weitsicht der Münchner.
Vereinsmensch statt "Rampensau"
2012 zeichnete der DFB Gerland mit dem Titel "Trainer des Jahres" aus. "Ich nehme den Preis zwar in Empfang, aber er gebührt eigentlich allen Mitarbeitern in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern München", erklärte "Der Tiger" anschließend bescheiden. Auch wenn er nie im Rampenlicht stehen wollte, so hat er an diesem Tag unsere Aufmerksamkeit verdient. RevierSport gratuliert Hermann Gerland ganz herzlich zum 60. Geburtstag!