"Wir haben noch über keine Laufzeit gesprochen und auch nicht über Geld. Wir wollen Lincoln aber halten, sind uns im Prinzip mit ihm einig und haben bereits eine Absichtserklärung unterschrieben", verdeutlicht Müller, dass man mit dem immer wieder in der Kritik stehenden Spaß-Fußballer langfristig plane - und fügt hinzu: "Wenn es wirtschaftlich machbar ist."
Kehrt wohl nicht mehr nach Schalke zurück: "Mimi" Azaouagh. (Foto: firo)
Weil Lincoln bleiben soll, ist auch sein 22-jähriger Landsmann Morais von Vasco da Gama "überhaupt kein Thema", wie Müller glaubhaft versichert. Gleiches gilt für Jerome Rothen von Paris St. Germain. "Dessen Berater wollte den Namen wohl auf dem Markt interessant machen. Das Fax mit dem Angebot ist direkt im Mülleimer gelandet", winkt der 44-Jährige ab.
Ob der ebenfalls für die offensive Position hinter den Spitzen in Frage kommende Mimoun Azaouagh von Mainz zurück nach Schalke kommt, ist gleichfalls fraglich. Der gebürtige Marokkaner besitzt bei den Königsblauen noch einen Vertrag bis 2009, war aber in der vergangenen Saison zum Absteiger FSV 05 ausgeliehen worden. Möglicherweise geht Azaouagh den gleichen Weg wie Michael Thurk von Mainz nach Frankfurt. Die Eintracht hat nämlich nach dem sicheren Abgang von Jermaine Jones und dem wahrscheinlichen von Albert Streit nach Schalke im Mittelfeld akuten Handlungsbedarf. "Frankfurt ist an dem einen oder anderen unserer Spieler interessiert", deutet Müller an.
Ein Tauschgeschäft muss nicht zwingend in die Ablöse für Streit einfließen, erleichtert aber die Schalker Position. Bisher stehen vier bis fünf Millionen Euro für Streit (Vertrag bei der SGE bis 2009) im Raum, diese Summe ist Schalke zu hoch.
Etwas festgefahren sind auch die Verhandlungen mit Arminia Bielefeld wegen einer vorzeitigen Freigabe für Heiko Westermann. "Ich habe noch einmal mit meinem Kollegen Reinhard Saftig telefoniert. Er wirft uns wohl vor, dass wir damit spekuliert hätten, dass Bielefeld absteigen würde und wir den Spieler dadurch günstiger kriegen könnten. Das ist aber nicht der Fall", betont Müller. "Wir haben ein marktgerechtes Angebot unterbreitet, das deutlich über dem liegt, was im Falle eines Abstiegs festgeschrieben war. Wenn Leverkusen an Köln 1,6 oder 1,7 Millionen Euro für Lukas Sinkiewicz zahlt, dann liegen wir noch um einiges darüber."
In den nächsten Tagen sollen die Finanzexperten der beiden Vereine, Roland Kentsch und Josef Schnusenberg, die Angelegenheit abschließend regeln.