Das teilte der Verein am Mittwoch mit, nachdem der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff die Königsblauen angesichts der politischen Lage in der Ukraine und der Besetzung der Halbinsel Krim durch russische Streitkräfte dazu aufgefordert hatte, mit dem Verzicht auf Werbung für das russische Gasunternehmen "ein Zeichen zu setzen."
Gazprom ist seit 2007 Hauptsponsor der Königsblauen, erst 2012 war der ursprünglich auf fünf Jahre fixierte Vertrag um weitere fünf Jahre bis 2017 verlängert. Schalke 04 soll, je nach Erfolg, zwischen 15 und 25 Millionen Euro pro Jahr von Gazprom kassieren.
Der vom S04-Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies in Aussicht gestellte Besuch der Schalker Mannschaft bei Russlands Präsidenten Wladimir Putin wird hingegen vorerst nicht stattfinden. "Derzeit ist keine solche Reise geplant", hatte Schalkes Manager Horst Heldt schon vor einer Woche auf Nachfrage erklärt.
Als ein Journalist bei der der Pressekonferenz am Mittwoch nachhakte, ob sich an diesem Vorhaben etwas geändert habe, reagierte der sonst so umgängliche Heldt ungewohnt unwirsch. "Dazu habe ich letzte Woche schon alles gesagt und wüsste nicht, warum ich das wiederholen sollte", meinte der 44-Jährige und stellte fest: "Wir sind hier ja nicht beim Politbarometer."
Tönnies hatte zuletzt erklärt, Putin würde die Schalker Mannschaft gerne bei sich empfangen. Daraufhin hatte Roman Kolbe, Mitglieder der Schalker Fan-Initiative und Autor des Fanzines "Schalke Unser" einen Brief an den Schalker Ehrenrat geschickt. Seine Bitte: Das Gremium, eine Art vereinsinternes Schiedsgericht, soll auf den Aufsichtsrat und Vorstand dahingehend einwirken, von einem Besuch der Spieler bei Putin aufgrund der aktuellen politischen Ereignisse auf der Krim abzuraten.