"Keine Frage, diese Spiele waren schon immer etwas ganz Besonderes. Schon in der A- oder B-Jugend." Hinsichtlich der Stimmung ist er absolut sicher: "Die Atmosphäre wird uns zum Sieg tragen, wir werden sehen, was da abgeht." Gehalten werden soll wie gesagt jedoch der Brasilianer im königsblauen Mittelfeld: "Für einen Sechser ist es immer schwer gegen eine echte Nummer zehn zu spielen." Sein Motto: "Ich muss mich in meine Aufgabe hineinbeißen."
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Nicht nur er, sondern das ganze Team, wie Nelson Valdez unterstreicht: "Es ist mein erstes Derby vor eigener Kulisse, es kribbelt. Wir müssen unseren Fans ganz einfach diesen Sieg schenken, den sind wir ihnen einfach schuldig." Dafür stellt der Paraguayer sogar seine eigene Person in den Hintergrund: "Wenn ich spiele, würde ich natürlich gerne auch ein Tor erzielen, aber eine große Klappe habe ich nicht. Kann ich ja auch nicht, nur weil ich am vergangenen Wochenende meinen ersten Treffer erzielt habe."
Eine realistische Einschätzung, die Christian Wörns mit noch mehr Realitätssinn verstärkt: "Bestimmte Gedanken kann ich nicht ganz nachvollziehen. So würde ich lieber auf dem fünften Platz stehen und dafür auch einmal ein Derby verlieren." Logische Konsequenz: Der BVB ist derzeit Neunter und hat deshalb durchaus das Ziel Königsblau zu besiegen, was auch das heutige Geburtstagskind, das 35 Jahre alt wird, unterstreicht: "Natürlich wäre es schön, wenn die Mannschaft und ich mir ein um zwei Tage verspätetes Geschenk machen würde. Wir werden alles versuchen." Der Abwehrorganisator selbst wird mit dabei sein: "Nachdem ich am Mittwoch keine Probleme mit der Hüfte mehr hatte, werde ich heute wieder ins Mannschaftstraining einteigen und stehe zu mindestens 95 Prozent in zwei Tagen auf dem Rasen."
Er wird ein Team verstärken, dass in den letzten Wochen eine enorme positive Wandlung vollzogen hat: "Der entscheidende Schlüssel ist die Tatsache, dass Coach Thomas Doll die Köpfe der Spieler erreicht hat und er so Blockaden freigesetzt hat. Einige zeigen momentan Leistungen, die zuvor nicht für möglich gehalten worden waren." Insbesondere hinten stehen die Schwarz-Gelben wieder sattelfest. Wörns: "Der Trainer hat das System umgestellt. Wir spielen die Viererkette nicht anders als zuvor, doch die anderen Mannschaftsteile leisten inzwischen eine wesentlich bessere Defensivarbeit." Einer, der dieses Kompliment verdient, ist Kruska, der ehrlicherweise zugibt: "Diego war zu gut für mich", doch über Lincoln will er am Samstag um 17.20 Uhr gerne ein umgekehrtes Urteil fällen.