Mit bisher nur 14 Bundesligaspielen in seinen knapp zwei Jahren auf Schalke ist Chinedu Obasi noch längst nicht bei den Königsblauen angekommen. Doch nun soll die Leidenszeit für den Nigerianer, der sich vor einem halben Jahr einer erneuten Operation an seinem linken Schienbein unterziehen musste, vorbei sein.
Als Obasi am Dienstag zum ersten Mal eine komplette Einheit inklusive Trainingsspielchen im alten Parkstadion absolvierte, war es für den 27-Jährigen wie eine zweite Geburt. „Ich bin glücklich, dass es mir wieder gut geht“, betont Obasi. „Ich bete jeden Tag, dass ich ohne Schmerzen Fußball spielen kann.“
Das war ihm bisher nicht möglich, nachdem er im Januar 2012 von der TSG Hoffenheim zu den Königsblauen gewechselt war. Bereits bei der WM 2010 in Südafrika hatte Obasi eine Stressfraktur im linken Bein erlitten und seitdem immer wieder Beschwerden verspürt. „Ich habe mir immer ans Schienbein gefasst, um zu fühlen, was da ist“, erklärt er.
Erst ein Eingriff in den USA im Mai dieses Jahres brachte Linderung. Spezialist Dr. Bert Mandelbaum ersetzte in Obasis Schienbein einen kleineren durch einen größeren Nagel und fügte zudem ein Stück aus dem Hüftknochen ein. „Seitdem geht es mir besser“, strahlt Obasi.
Nach den letzten Eindrücken im Training könnte der schon als 4,5 Millionen Euro Ablöse teurer Fehleinkauf eingestufte Angreifer bald wieder eine Alternative für die dünn besetzte Schalker Offensive sein. „Ich versuche mich mehr und mehr zu steigern. Mein Ziel ist, in der Rückrunde ohne Verletzung spielen zu können“, kündigt Obasi an.
Auf dem Weg zum Comeback würden ihm, wie zum Beispiel Kyriakos Papadopoulos, Einsätze in der Regionalliga-Reserve helfen, doch das ist nicht möglich. „In der U 23 darf ich leider nicht spielen, weil ich ja kein EU-Ausländer bin“, weiß Obasi. Er muss geduldig auf seine Chance in den Testspielen vor Beginn der Rückserie warten.