Das größte Lob kam vom Gegner des Trainers. „Max Meyer hat ganz schön Betrieb gemacht und sich klug zwischen den Ketten bewegt. Da hatten wir unsere Probleme“, meinte Jürgen Klopp nach dem Derby. Warum der beste Schalker Feldspieler erst nach einer Stunde mitmischen durfte, hatte aber seine Gründe.
Jens Keller will weiterhin fürsorglich mit seinem Supertalent umgehen. Nach zwei Einsätzen innerhalb von nur vier Tagen in Braunschweig und gegen Chelsea sollte Meyer im Derby geschont werden. „Er hat zwei gute Spiele gemacht, aber wir haben immer gesagt, dass wir ihn behutsam aufbauen und nicht kaputt machen wollen“, erklärte Schalkes Coach. Meyer selbst beugt sich natürlich brav den Entscheidungen der Verantwortlichen.
Den Eindruck, dass er diese Pausen zwischendurch brauchen würde, macht er allerdings nicht. Seine freche und unbekümmerte Art war genau die Portion Kreativität, die Schalke gegen Dortmund fehlte. „Ich hätte ihn gerne 90 Minuten auf dem Platz gesehen, aber es war dennoch richtig, ihm die Pause zu geben“, argumentierte auch Manager Horst Heldt. „Wir wollten ihn langsam an die Bundesliga und Champions League heranführen. Es war nicht vorgesehen, ihn schon so häufig von Anfang an zu bringen, um ihn nicht zu verheizen.“
Dass Meyer mit seinen 18 Jahren schon ganz schön abgezockt ist, zeigte er bei seinem Anschlusstor zum 1:2. Es war sein dritter Bundesligatreffer in dieser Saison, damit ist er hinter Adam Szalai und gemeinsam mit Kevin-Prince-Boateng Schalkes zweitbester Torschütze in der laufenden Serie.
Der Welpenschutz ist schön und gut, aber in Berlin sollte Keller wieder von Anfang an auf Meyer setzen.