BVB: Einzelkritik

Alu-Pechvogel Reus findet die Lücke

Zwar fand das Geschehen fast ausschließlich in der Spielfeldhälfte der Gastgeber statt, doch der Dortmunder Offensive fehlte es lange an zündenden Ideen, um die konzentrierte und disziplinierte Münchner Defensive zu überwinden. Erst in der Verlängerung fanden die Schwarzgelben die entscheidende Lücke.

Die BVB-Spieler in der Einzelkritik:

Mitch Langerak (2): Kein leichtes Spiel für den Australier. Nach wenigen Sekunden hellwach, als er einen steilen Pass abfing. Danach lange beschäftigungslos, ehe er Mitte der zweiten Halbzeit wieder sehr aufmerksam eine Hereingabe abwehrte (74.).

Kevin Großkreutz (2-): Begann schwungvoll und brach in der Anfangsphase zwei Mal bis zur Grundlinie durch. Fehlte hinten beim ersten ernstzunehmenden Vorstoß der Löwen in der 36. Minute. Auch nach der Pause mit viel Zug nach vorne, hätte in der 57. Minute aber nicht quer legen sollen, sondern selbst schießen.

Sokratis (3+): Verteidigte humorlos und ohne große Probleme. Wagte sich dann und wann sogar nach vorne, agierte dabei aber zu ungestüm.

Mats Hummels (3+): Erfüllte seinen Part in der Defensive souverän. Seine Versuche, sich am Aufbauspiel zu beteiligen, brachten jedoch keinen Ertrag.

Erik Durm (3): Verrichtete seine Aufgaben in der Defensive meist solide. Nur bei einem Konter zu weit weg vom Gegenspieler (74.). Nach vorne zwar vereinzelt mit Aktionen, aber ohne Ertrag.

Sven Bender (3+): An alter Wirkungsstätte wie ein Held gefeiert. Gewann fast alle Duelle, kam aber bei der dicksten Löwen-Chance der ersten Hälfte zu spät gegen Stahl.

Nuri Sahin (3-): Dürfte Nackenschmerzen haben, so unaufhörlich hob und drehte er den Kopf, um das Spielfeld zu überblicken und eine geeignete Anspielstation zu finden. Verteilte besonders zu Beginn entsprechend gut die Bälle, vermochte den tödlichen Pass an diesem Abend aber auch nicht zu spielen.

Jakub Blaszczykowski (3-): Zunächst unauffällig, kam er nach einem kraftvollen Solo in der 27. Minute besser in die Partie und trieb fortan viele Angriffe mit seiner Dynamik an. Die zündende Idee hatte er jedoch auch nicht. Hatte kurz nach der Pause Pech, dass sein Schuss gegen die Latte knallte (48.).

Henrikh Mkhitaryan (4+): Zwei, drei schicke Aktionen in der Ballannahme, viel mehr kam vor der Pause nicht von ihm. Nahm im zweiten Durchgang zwischenzeitlich etwas Fahrt auf, blieb aber insgesamt blass und hielt die Bälle zu lange. Lediglich beim 2:0 spielte er dann seine ganze Klasse aus und trug den Ball elegant ins Tor.

Marco Reus (2-): Sehr engagiert. Suchte und fand immer wieder Freiräume – kein leichtes Unterfangen gegen die disziplinierten Gastgeber. Wusste dann aber meistens auch nicht viel damit anzufangen. Legte in der Verlängerung nochmal ordentlich zu, hatte aber einfach kein Glück. Scheiterte zu Beginn der Verlängerung binnen weniger Minuten am Pfosten und an der Latte (93., 96.). In der 114. Minute fand er die ersehnte Lücke und war dann nur per Foul zu stoppen, was zum Elfmeter führte.

Robert Lewandowski (4+): Ließ sich in der Anfangsphase häufig fallen und agierte vornehmlich als Passgeber für die nachrückenden Mitspieler. Sein erster Abschluss nach 21 Minuten war zu unplatziert. Probierte viel, konnte sich aber nur selten durchsetzen. Bezeichnend: Nach Großkreutz‘ Querpass konnte er wenige Meter vor dem leeren Tor den Ball nicht kontrollieren und vergab die Riesenchance. Immerhin: Spielte Reus vor dem Elfmeter frei.

Jonas Hofmann (3): Kam für Bender in die Partie, haute sich rein, die Lücke im Münchner Bollwerk fand er aber auch er zunächst nicht. Bereitete das 2:0 dann aber perfekt vor.

Pierre-Emerick Aubameyang (2): Kam zur Verlängerung, sorgte für Schwung über die Außenbahn und übernahm beim Elfmeter die Verantwortung und traf.