So einen Tag wünschen sich vermutlich viele Geschäftsführer. Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Geschäftsführer Thomas Treß durften ein "sehr gutes Geschäftsjahr" für die Aktiengesellschaft "Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA" präsentieren. "Wir können mit Stolz sagen, dass wir den größten Gewinn nach Steuern der Bundesliga-Geschichte erwirtschaftet haben", sagt Watzke.
Rekordzahlen für eine gesunde Borussia
Der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr (215,2 Mio. Euro) stieg um 42 Prozent, der Netto-Gewinn betrug 53,3 Millionen Euro (Vorjahr: 34,3 Mio. Euro). Das ist neuer Bundesliga-Rekord. Allerdings warnt Watzke vor zu hohen Erwartungen: "So ein Ergebnis kann man nicht beliebig oft wiederholen. Mario Götzes Transfer spielte schon eine wesentliche Rolle, dazu das Erreichen des Champions League-Finals." Allerdings will er das Ergebnis nicht auf den Götze-Transfer reduziert wissen: "Auch ohne die Transfereinnahmen haben wir 253 Millionen Euro Umsatz erzielt, ein Plus von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben den Spagat zwischen wirtschaftlicher Konsolidierung und sportlichem Erfolg geschafft." Der Etat für die laufende Saison wird bei einem Erreichen von 70 Punkten, des Achtelfinals im DFB-Pokal und dem Ausscheiden in der Champions-League-Gruppenphase bei zirka 65 Millionen Euro liegen. "Erfolgsabhängig und flexibel", betont Watzke.
Konservatives Wirtschaften und sportlicher Mut
Besonders interessant war die Feststellung Watzkes, dass der BVB bei Berücksichtung seiner Forderungen - unter anderem an die UEFA und Bayern - schuldenfrei sei und der Gesamtkonzern mit zirka vier Millionen Euro Schulden auch sehr gut aufgestellt sei. "Es gibt keinen Konzern, der immer schuldenfrei ist. Wir haben allerdings mehr Geld auf unserem Bankkonto als Schulden", erklärt Watzke weiter. Eine beeindruckende Entwicklung, bedenkt man den Schuldenstand zu Watzkes Amtsantritt. "Wichtig ist es jetzt, sich nicht auf dem Erfolg auszuruhen. Wir können kurzfristig stolz sein, aber jetzt geht der Blick in die Zukunft", sagt Sportdirektor Michael Zorc.
Börsenwert des Konzerns bei über 200 Millionen Euro
Auch die Aktionäre dürfen sich freuen: Zum zweiten Mal seit dem Börsengang 2000 wird die Borussia Dortmund GmbH KGaA erneut eine Dividende zahlen. Nach sechs Cent pro Aktie im Vorjahr sollen es dieses Mal zehn Cent sein. Eine Randnotiz: Der BVB verkaufte im letzten Geschäftsjahr unglaubliche 345 000 Trikots.