Für den beim Hamburger SV entlassenen Doll war es teamübergreifend der erste `Dreier´ nach 13 Bundesligaspielen. Christian Wörns hatte in der 14. Minute das erste BVB-Tor unter dem neuen Coach erzielt und damit auch die Wartezeit nach 288 torlosen Minuten beendet. Gegen eine enttäuschende und zu Beginn der zweiten Halbzeit orientierungslose Alemannia erhöhten Alexander Frei mit seinen Saisontoren Nummer 12 und 13 (54./58.) sowie Tinga (61.) nach dem Wechsel innerhalb von acht Minuten auf 4:0 für die Borussia, ehe Aachen durch den sechsten Saisontreffer von Vedad Ibisevic zumindest der Ehrentreffer gelang (63.).
Die Alemannia schwebt durch die erste Niederlage nach zuvor drei Siegen wieder in akuter Abstiegsgefahr. Vor 20.800 Zuschauern auf dem wieder einmal ausverkauften Tivoli waren die Gäste von der ersten Sekunde an das spielbestimmende Team. Nach der vor allem kämpferisch schwachen Leistung beim 0:1 vor einer Woche in Bielefeld stimmte diesmal der Einsatz beim BVB. Das Mittelfeld, im Westfalenderby noch das Sorgenkind, war diesmal sogar das entscheidende Plus. Der von Doll vergangen Samstag zunächst aussortierte, dann aber begnadigte Florian Kringe hätte die Borussen bereits in der vierten Minute in Führung bringen müssen, scheiterte aber aus kurzer Distanz mit seinem schwachen linken Fuß an Alemannia-Keeper Stephan Straub.
Dieser musste nur sieben Minuten später nach einem Zusammenprall mit Mitspieler Thomas Stehle verletzt vom Feld, sein Ersatz Kristian Nicht wurde sofort auf dem falschen Fuß erwischt. Drei Minuten nach seiner Einwechslung musste der Aachener Stammkeeper des ersten Saisondrittels den Ball passieren lassen, obwohl er mit den Fingerspitzen dran war. Bis auf zehn Minuten vor dem Wechsel hatte Dortmund das Spiel ganz klar im Griff, war dabei aber zunächst nicht zielstrebig genug und erspielte sich so kaum Chancen, das Ergebnis auszubauen. Das erwartete Aufbäumen der Aachener nach dem Wechsel blieb überraschender Weise aus, stattdessen rannte die Alemannia den Gästen nun ins offenen Messer und wurde folgerichtig bestraft.
Während beim Aufsteiger allenfalls Ibisevic einen ordentlichen Eindruck hinterließ, gefiel bei Dortmund neben dem zweifachen Torschützen Frei vor allem Kringe. Glück hatte der BVB, dass in der Schlussphase ein Handspiel von Dede auf der Linie nicht geahndet wurde. Dass sich trotz des klaren Erfolges noch Wörns und Torwart Roman Weidenfeller in die Haare gerieten, warf zudem am Ende noch einige Fragen auf.