"Ich bin jetzt seit über acht Jahren in Dortmund und die Situation macht mich schon sehr traurig." Den Kopf in den Sand stecken will der Brasilianer trotzdem nicht: "Auch wenn es sich immer gleich anhört, wir müssen ganz einfach weiterarbeiten und an uns glauben." Besondere Hoffnung setzt er auf eine Tugend, die zuletzt nicht sonderlich ausgeprägt war. "Ich glaube ganz einfach an die Mannschaft und unseren Teamgeist. Wir sitzen alle in einem Boot und das werden wir an das rettende Ufer steuern."
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Auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke reist trotz der schweren sportlichen Rückschläge in den vergangenen Wochen mit relativer Zuversicht in die Grenzstadt: "Ehrlich gesagt, habe ich mir in Bielefeld im Vorfeld nicht allzu viel ausgerechnet, da ich unsere Bilanz dort kenne. Auf mehr habe ich allerdings gehofft. Beim Neuling sind die Chancen für uns größer, weil er die Offensive bevorzugt, dafür in der Abwehr eher anfällig ist." Die nackten Zahlen geben dem Unternehmer recht: 48 Gegentore sind negative Ligaspitze. Auf der anderen Seite konnten die Aachener den Ball aber auch schon 42 Mal im gegnerischen Netz versenken, der BVB kommt gerade einmal auf 29 Erfolgserlebnisse.
Keeper Roman Weidenfeller erinnert sich zudem nicht sonderlich gerne an die Atmosphäre auf dem Tivoli: "Wir haben dort einmal an einem Blitz-Turnier teilgenommen. Die Zuschauerränge gehen ganz nah ans Spielfeld. Das Stadion ist ein richtiger Hexenkessel, auch wenn dort nur rund 20000 Zuschauer Platz finden." Egal, gepunktet werden muss auf jeden Fall. Noch einmal Watzke: "Neun Punkte müssen wir mindestens noch holen." Bei den gewaltigen Heimaufgaben gegen Bremen und Schalke sind also Auswärtszähler Pflicht. Nur: In den fünf Partien in der Fremde haben die Dortmunder 2007 nicht ein Pünktchen ergattert und erst zwei Treffer markiert, die ohnehin nur statistischen Wert haben, da die Hannoveraner nach dem klaren 4:0-Vorsprung in den letzten zwei Minuten etwas unkonzentriert waren.
In Aachen kicken die Borussen nicht nur um Punkte, sondern auch um ihre Ehre. Sportdirektor Michael Zorc hatte das Team am letzen Wochenende gewaltig attackiert: "Die Mannschaft hat eine Scheiß-Mentalität." Nun die Auswahl in der Pflicht, das Gegenteil zu beweisen.
Personell hat Coach Thomas Doll nur kleinere Variations-Möglichkeiten. Für Nuri Sahin könnte Steven Pienaar auf die zentrale Mittelfeldposition rücken, im Angriff steht Ebi Smolarek bereit und könnte Nelson Valdez auf die Bank verbannen.