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BOCHUM: Hürde Leverkusen soll mit Kampfgeist übersprungen werden
Keine Angsthasen am Ostersonntag

BOCHUM: Hürde Leverkusen soll mit Kampfgeist übersprungen werden
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Wohltuend unaufgeregt geht es schon seit Wochen beim VfL zu. Bei einem Sieg flippt keiner aus und bei einer Niederlage verliert keiner die Nerven. Eigentlich normal für einen Club, der sich zu Saisonbeginn den Klassenerhalt auf seine Fahnen geschrieben hat und dem bewusst war, dass dieses Ziel bis zum letzten Spieltag verfolgt werden muss. Während andernorts Trainer gewechselt werden, bleibt es an der Castroper Straße ruhig. Das ist zwar auch kein Erfolgsgarant, aber beim Betrachter macht sich das Gefühl breit, dass dieser Weg so schlecht nicht sein kann. Den Beweis lieferte das Team von Marcel Koller am vergangenen Sonntag, als man gegen Hannover, eine der stärksten Auswärtsmannschaften der Liga, mit 2:0 gewann.

Die Art und Weise, wie der Erfolg zu Stande kam, war recht simpel. Die Truppe stand in der Abwehr sehr kompakt, gestattete den Niedersachsen fast keine richtige Tormöglichkeit, war außerdem unheimlich effizient im Abschluss. Damit schaffte der VfL wieder den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz.

Soll auch gegen Bayer knipsen: Theofanis Gekas (Foto: firo).

Doch schon am Sonntag droht Ungemach. Bayer Leverkusen hat sich still und heimlich in den letzten Wochen zu einer festen Größe im Oberhaus gemausert. Koller: "Das ist schon eine spielstarke Mannschaft." Koller weiß, wovon er redet. Er war in der letzten UEFA Cup-Runde vor Ort, hatte einen Spion nach Mainz geschickt und schaute an seinem freien Dienstag noch mal die DVD von Leverkusen gegen Gladbach an. Koller: "Jetzt kenne ich Bayer in- und auswendig."

Doch dass das Wissen um die Stärken und Schwächen des Gegners nicht gleichbedeutend mit einem Erfolg ist, weiß auch der Trainer. "Am Ostersonntag will ich keine Angsthasen sehen. Wir müssen die Vergangenheit vergessen." Ein Seitenhieb auf seine Spieler, die im Hinspiel den Gegner schalten und walten ließen. "Wenn wir am Sonntag wie Schokohasen auf der Stelle stehen, dann schmelzen die Aussichten von Minute zu Minute." Deshalb fordert der Coach von seinen Profis eine gnadenlose Galligkeit, wohlwissend, "wenn Bayer den Ball ungehindert annehmen kann, hast du keine Möglichkeit."

Denn Bernd Schneider, Sergej Barbarez und Co. mögen eins nicht – wenn man ihnen auf den Füßen steht, sie nicht zur Entfaltung kommen lässt. Umso bitterer ist es, dass Thomas Zdebel nach seiner zehnten Gelben Karte aussetzen muss. Koller: "Ich habe da schon eine Idee, wer für den Kapitän auflaufen könnte." In welche Richtung die Gedanken des Trainers gehen, zeigte sich schon beim Vormittagstraining. Daniel Imhof könnte endlich mal wieder zu einem Einsatz in der Startformation kommen. Der lauffreudige Kanadier wäre wohl die sinnvollste Ergänzung zu dem gegen Hannover so stark auftrumpfenden Christoph Dabrowski. Für Martin Meichelbeck wird Philipp Bönig spielen, der nach seiner frühen Einwechselung eine starke Vorstellung bot. Koller: "Ihm hat die Pause gut getan, einmal hat er in heikler Situation toll gerettet."

Auch gestern war im Training wieder richtig Pfeffer, ein Indiz dafür, dass sich die Spieler nicht auf den Hannover-Lorbeeren ausruhen. Der Schweizer: "Wir müssen Sonntag nicht spielen wie Leverkusen, sondern wie Bochum." Was der Trainer meint, ist klar: Die spielerischen Vorteile der Hausherren durch eine hohe Lauf- und Kampfbereitschaft ausgleichen. Denn eins stellt Koller unmissverständlich fest: "Natürlich hat auch Bayer Schwächen, aber die verrate ich nur meiner Mannschaft."

Doch wer sah, wie der Leverkusener Sieg in Mainz zustande kam, der darf durchaus hoffen, dass der VfL nicht chancenlos ist. Denn bevor die Elf von Michael Skibbe mit einem Doppelschlag vor der Pause in Führung ging, hätte Mainz schon alles klar machen können. Koller darauf angesprochen: "Das habe ich auch gesehen."

Dagegen glaubt der Fußballlehrer nicht, dass der Kontrahent durch den europäischen Wettbewerb im Nachteil ist. "Das sind international erfahrene Spieler, die haben damit keine Probleme. Nur wenn es zu einer ganz harten Partie kommt, könnten sie am Sonntag Nachwehen verspüren."

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