Am Mittwoch verabschiedete sich Horst Heldt in den Urlaub, 14 Tage Kreta mit der Familie. Vorher arbeitete der Manager des FC Schalke noch gemeinsam mit Trainer Jens Keller die wichtigsten Personalfragen für die nächste Saison ab.
Im Interview mit RevierSport erklärt der 43-Jährige, warum sich Schalke für die kommenden Aufgaben verstärken muss und welche Spieler dafür am ehesten geeignet sind.
Horst Heldt, nach der Bekanntgabe der Verpflichtung von Felipe Santana fragen sich die S04-Fans, ob Kyriakos Papadopoulos nun gehen muss. Wird „ihr“ Papa verkauft?
Wir planen zur neuen Saison ganz normal mit Papa, er hat schließlich einen bis 2016 laufenden Vertrag bei uns. Was ich aber bestätigen kann, dass es immer wieder Interessenten für ihn gibt, das ist auch jetzt so. Falls sich eine Anfrage für ihn konkretisieren sollte, werden wir uns damit beschäftigen. Das ist aber nicht nur bei ihm, sondern bei den anderen Spielern auch so. Wir gehen allerdings davon aus, dass er mit Beginn der Vorbereitung wieder hier bei uns auf dem Trainingsplatz stehen und mit dem ersten Pflichtspiel auf dem Platz stehen wird.
Wie ist denn sein Gesundheitszustand? Es gab ja Gerüchte, sein Knie würde vielleicht nicht mehr mitmachen...
Er wird am 27. Juni sicher nicht gleich vier gegen vier spielen können, sondern nach der langen Auszeit einen eher ruhigen Trainingsaufbau haben. Da werden wir im wahrsten Sinne des Wortes nichts übers Knie brechen. Wir haben eine lange Strecke bis zum Bundesliga-Beginn beziehungsweise der ersten Pokalrunde eine Woche vorher. Bis dahin dürfte Papa fit werden.
Bleibt Papa, hat Trainer Jens Keller vier etwa gleich starke Innenverteidiger zur Auswahl. Dabei wird Santana, den Schalke auf der Homepage als Ersatz für Christoph Metzelder ankündigt, kaum für die Bank gekommen sein?
Richtig ist, dass wir gesagt haben, dass er die Planstelle von Christoph Metzelder einnimmt. Wir haben einen Innenverteidiger abgegeben und in Felipe Santana einen dazu geholt. Natürlich will Felipe Santana in den Kampf um einen Stammplatz in unserer Abwehr eingreifen. In der Rückrunde der vergangenen Saison hatten wir da einen Engpass, weil Papa gar nicht und Metze nur zwischenzeitlich zur Verfügung stand. Aufgrund dessen hatten wir Monate lang nur zwei Innenverteidiger, Benedikt Höwedes und Joel Matip, zur Auswahl. In Sead Kolasinac, der die Position in der Jugend gespielt hat, und Jermaine Jones, der das auch kann, hatten wir zwei Alternativen. Aber falls einer ausgefallen wäre, hätten wir improvisieren müssen.
Santanas Transfer wurde lange von Ihnen vorbereitet. Ist Claudio Pizarro nun Ihr Überraschungscoup?
Über Claudio Pizarros Qualitäten müssen wir nicht lange reden, was er draufhat, hat er in vielen Jahren in der Bundesliga bewiesen. Das ist natürlich ein sehr interessanter Spieler, der Führungsqualitäten und eine gewisse Siegermentalität mitbringt. Er will nicht aufhören, sondern noch ein paar Jahre spielen. Wenn entschieden wird, dass er nicht beim FC Bayern bleibt, werden wir uns mit ihm auseinandersetzen.
Sind Sie mit Kölns Christian Clemens schon weiter?
Mit ihm haben wir uns beschäftigt und unser Interesse gegenüber seinem Verein signalisiert. Es ist aber nicht so, wie bereits geschrieben wurde, dass mit Christian Clemens alles klar sei.
Kommt auch ein Torwart, zum Beispiel Fabian Giefer von Fortuna Düsseldorf?
Wir haben nicht vor, einen Torhüter zu verpflichten. Für Lars Unnerstall gibt es zwar Interessenten, sodass er uns möglicherweise verlassen wird. Aber wir werden auch in der kommenden Saison mit drei Torhütern arbeiten, darunter wird einer sein, der auch in der U23 spielen kann. Das kann ein junger Zugang oder ein Torhüter aus unserem Nachwuchs sein.
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