Im Vorfeld der Partie gegen die abstiegsbedrohten Schwaben, die nach dem Hoffenheimer Erfolg am Freitagabend (3:0 gegen Fortuna Düsseldorf) nur noch einen Zähler Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz haben, hatte Jürgen Klopp zwar Veränderungen angekündigt, gleichwohl aber betont, es werde „keine acht“ Wechsel geben. Daran hielt sich der Coach dann auch und tauschte im Vergleich zum 0:0 beim FC Malaga „nur“ sieben Spieler aus.
Dass es derart viele Umstellungen gab, begründete Klopp hinterher damit, dass neben Jakub Blaszczykowski und Mats Hummels, die nicht rechtzeitig fit geworden waren, auch Marco Reus (Bauchmuskelzerrung) und Roman Weidenfeller (Hexenschuss) fehlten. „Wenn ich weniger rotiert hätte, dann hätte ich die Spieler, die ich schonen wollte, trotzdem einsetzen müssen.“
So kamen nicht nur Leonardo Bittencourt, Moritz Leitner und Julian Schieber zu einer der wenigen Bewährungschancen von Beginn an, sondern auch Jonas Hofmann zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga. Der offensive Mittelfeldspieler, der unter normalen Voraussetzungen an diesem Nachmittag mit der U23 in Chemnitz gespielt hätte, wusste dabei durchaus zu gefallen und erntete ein Lob des Trainers. „Er hat noch viel zu lernen, kann aber auch schon eine Menge.“
Es war eben alles etwas anders beim BVB an diesem Samstag, drei Tage vor dem wichtigen Rückspiel gegen den FC Malaga. Das wurde schon deutlich, als kein Geringerer als Mario Götze beim Warmschießen den Ballaufleger gab. Große Einschränkungen waren im Spiel zunächst nicht zu beobachten, obwohl dem Offensivspiel über weite Strecken etwas Tempo und Zielstrebigkeit fehlten. "Wir waren griffig, haben viel Fußball gespielt, waren ballsicher und stark im Gegenpressing", beschrieb Klopp nach dem Schlusspfiff die erste halbe Stunde, in der Julian Schieber die verdiente Führung besorgt hatte. Dass die Gäste zur Pause trotzdem führten, gab dem Spiel für die zweite Hälfte eine Menge Würze. Zwar wehrten sich die Schwaben standhaft, doch spätestens nach der kläglich vergebenen Großchance durch Jan Moravek kippte das Geschehen wieder zu Gunsten der Dortmunder. "Wir konnten die Schlüsselsituationen nicht für uns entscheiden", haderte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl, der enttäuscht war, "weil es möglich gewesen wäre, hier zu punkten."
Klopp freute sich derweil, dass seine Schützlinge die Pflichtaufgabe gemeistert hatten und nun mit einem guten Gefühl das Highlight in der Champions League angehen können: „Es war ein Charaktertest, den die Mannschaft bestanden hat“, befand Klopp und zog damit einen Strich unter das Kapitel FC Augsburg. Jetzt ist es auch ganz offiziell: Alle Augen auf Malaga.