Geschwind begab er sich zu Mario Balotelli und sicherte sich das Trikot des exzentrischen Angreifers, der bei den Fans im Dortmunder Stadion nicht wohl gelitten war.
Sein Einsatz für das Jersey des Italieners entsprang jedoch nicht dem Bedürfnis, die eigene Devotionalien-Sammlung um ein besonders exklusives Stück zu bereichern. Hummels handelte vielmehr im Auftrag seines Bruders Jonas und seiner Freunde, wie er hinterher verriet: „Balotelli ist in unserer Gruppe in München sehr beliebt. Wir finden, er ist ein geiler Typ und ein guter Fußballer. Außerdem glaube ich nicht, dass die Geschichten, die über ihn erzählt werden, immer so schlimm sind, wie sie gemacht werden.“
Schon vor zwei Jahren erhielt der Dortmunder Innenverteidiger die Weisung, das Trikot des 22-Jährigen zu besorgen. Das hätte er eigentlich schon bei der Europameisterschaft erledigen können, doch nachdem Balotelli der deutschen Nationalmannschaft im Halbfinale zwei Treffer eingeschenkt hatte, stand Hummels nicht der Sinn nach einem Trikottausch. Dieses Mal klappte es also und über ein Weihnachtsgeschenk für seinen Bruder muss der 23-Jährige nun auch nicht mehr grübeln.
Darauf, wie der BVB die zuvor zur Todesgruppe ausgerufene Gruppe D überstanden hat, war Hummels mächtig stolz. Als Signal an den Rest Europas wollte er die Leistungen aber nicht werten: Für uns ist es einfach großartig, zu sehen, wie gut wir spielen können“, freute er sich. Die Lobeshymnen, die derzeit auf die Schwarzgelben angestimmt werden, nimmt er zwar wahr, ärgern wird er sich darüber auch nicht, beeinflussen lassen will er sich aber nicht vom Gerede, der BVB sei nun Favorit auf den Titel. „Es ist großartig, dass wir in dieser Gruppe so weitergekommen sind. Wenn wir im Achtelfinale rausfliegen, bringt uns das aber relativ wenig.“