Dafür wurde der 72-malige Nationalspieler Ziege, der seit Juni 2006 die B-Junioren der Borussia betreut hatte, am Donnerstag als Panders Nachfolger beim Tabellenletzten präsentiert. `Wir werden alles unternehmen, um den Klassenerhalt zu schaffen und müssen zudem die Planungen für die neue Saison forcieren´, sagte Präsident Rolf Königs: `Das wollen wir in der sportlichen Leitung mit einem jungen, hungrigen Team aus den eigenen Reihen tun, dem neben Christian Ziege und Trainer Jos Luhukay auch Teammanager Steffen Korell und Max Eberl, Direktor Jugend und Amateure, angehören.´
Königs sprach von einem Neuanfang mit Ziege und dem so genannten Kompetenzteam. Dieses müsse nun die `schlechte sportliche Situation reparieren´ und den Klassenerhalt schaffen. Laut Königs habe es keine Bemühungen von Seiten des Klubs gegeben, Pander umzustimmen. Vorneweg soll nun Ziege marschieren. `Es geht nur um Borussia. Das ist ein großer Verein. Es ist eine Ehre für mich, diesen Posten zu übernehmen. Ich werde alles daransetzen, mit diesem Team die erste Liga zu halten, ich werde mich Tag und Nacht einsetzen´, sagte der 329-malige Bundesliga-Profi und Ex-England-Legionär, der mit Bayern München zwei deutsche Meisterschaften gewann.
Der Druck auf Pander wurde immer größer
Pander hatte derweil zermürbt aufgegeben. `Die Diskussion in der Öffentlichkeit und im Umfeld hat sich aufgrund des schlechten Tabellenplatzes auf meine Person fixiert und unerträgliche Dimensionen angenommen´, erklärte der 56 Jahre alte Ex-Sportdirektor, der seit April 2005 als Nachfolger von Christian Hochstätter im Amt war und trotz eines Vertrages bis 30. Juni 2008 seinen Rücktritt angeboten hatte. Der Schritt sei ihm `äußerst schwergefallen´, so Pander.
Anfang Februar hatte Pander Morddrohungen gegen seine Person bestätigt, allerdings damals noch erklärt, er denke nicht an Rücktritt. Auch gegen Heynckes hatte es massive Drohungen gegeben, diese hatten dessen Entscheidung, seinen Posten von sich aus aufzugeben, maßgeblich mitbeeinflusst. Pander war bei der Borussia nach zahlreichen Fehleinkäufen und dem ausbleibenden Erfolg immer mehr in die Kritik geraten.
Heftige Kritik von Ex-Coach Köppel
Unter der Regie des gelernten Bankkaufmanns ist der derzeitige Chefcoach Jos Luhukay nach Horst Köppel und Heynckes bereits der dritte Trainer beim Traditionsklub, der vor dem Heimspiel am Samstag (15. 30 Uhr/live bei arena) gegen Hertha BSC Berlin fünf Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz aufweist.
Köppel, der trotz eines zehnten Platzes in der Saison 2005/06 seinen Trainerstuhl für Heynckes räumen musste, hatte zuletzt heftige Kritik an der Arbeit des ehemaligen Wolfsburger Managers Pander geübt und dessen Ablösung gefordert: `Pander wollte mich nie wirklich haben, hat mir immer Knüppel zwischen die Beine geworfen, wo er nur konnte. Trotzdem hat er es nie geschafft, mich abzuschießen, was er immer wollte. Die Position des Sportdirektors muss ein Ex-Profi einnehmen, der weiß, was ein Trainer und die Mannschaft brauchen und wie sie denken.´ Die Wahl fiel auf Christian Ziege.