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Bor. Mönchengladbach
Erfolgssaison für ter Stegen "kein Ausrutscher"

Mönchengladbach: "Ein Warnschuss für uns alle"
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Mit Marc-André ter Stegen kann man momentan fast Mitleid haben. Die Mannschaft verwandelte sich binnen wenigen Monaten vom Abwehrbollwerk zur Schießbude der Liga.

Diese Spieler haben Sie sich schon zwei, drei Mal in der Saison geschnappt und zurecht gewiesen. Wenn man Leute nicht alarmiert, dann ändert sich vielleicht gar nichts. Man muss miteinander reden, wenn Fehler passieren und wenn diese drei Mal passieren, dann muss man eben deutlicher werden. Wir sprechen in der Mannschaft und das ist enorm wichtig. Ich meine das nie böse. Das wissen vor allem die, die mich schon länger kennen. Man muss sich nur nachher in der Kabine wieder die Hand geben können, das ist wichtig. Ich verlange übrigens auch von meinen Mitspielern, dass sie dazwischenhauen, wenn ich Fehler mache. Wir hatten vergangenes Jahr auch schlechtere Phasen, es ist ja nicht so, dass die Saison am Schnürchen verlief. Aber wenn es schlecht läuft, interpretiert man diese Reibereien in der Presse natürlich etwas anders.

Wie viel Psychologe steckt in Borussias Trainer Lucien Favre? Sehr viel. Er zeigt uns ganz klar die Fakten auf und bringt uns damit auf den Stand der Dinge. Es ist wichtig, dass in guten Zeiten keine unrealistischen Erwartungen geweckt werden und genau so wichtig, dass in schlechten Zeiten kein Harakiri erfolgt.

"Wir wissen ja, was wir falsch machen"

Wird der Lohn des vergangenen Jahres, der Europapokal, vielleicht zur Last, weil Sie weniger trainieren können. Fehler abzustellen, müssen Sie in Pflichtspielen trainieren. Auf der einen Seite sind viele Spiele gut und machen den Kopf frei. Aber natürlich gibt es auch die negativen Seiten eines solchen Terminplans. Dazu gehört sicherlich, dass wir weniger trainieren und aufarbeiten können. Aber durch Spielpraxis lernt man umso besser. Wir wissen ja, was wir falsch machen. Es ist zwar nicht einfach, das direkt abzustellen, wir müssen es nur kontinuierlich angehen.

Die Führungsspieler-Debatte kennt er aus der Nationalmannschaft. Bei Gladbach gäbe es sie nicht, meint der Torhüter.

In der Nationalelf gibt es die Führungsspieler-Debatte. Gibt es bei Borussia Mönchengladbach eine klare Hierarchie? Wir haben mit Martin Stranzl, Filip Daems und Juan Arango hervorragende Leader und Führungsspieler. Das wird man nicht durch Reden und Interviews, sondern auf und neben dem Platz und in der Kabine. Das muss man nicht sagen, sondern leben und ausfüllen. Diese Personen haben wir. Aber keiner stellt sich bei uns im Team vor die anderen uns sagt: ‚Ich bin der Größte‘. Wir haben eine gute Mischung. Die einen sprechen Dinge an, ohne ihre Leistung auf dem Platz zu vernachlässigen und die anderen reden nicht viel, führen die Mannschaft aber auf dem Platz.

Zeigt die Borussia in dieser Saison ihr wahres Gesicht? Einige sprechen über das Erfolgsjahr als „Ausrutscher nach oben“. Wir haben letztes Jahr eine hervorragende Saison gespielt und uns das Glück erarbeitet. Wir wollten in jedem Spiel auf die drei Punkte gehen und waren so erfolgreich. Wir versuchen das in dieser Spielzeit natürlich auch, aber wir bewahren selten die Ruhe, wenn wir hinten liegen. Wir versuchen, den Rückstand direkt aufzuholen und zu kompensieren und verlieren dann die Kompaktheit. In der Ruhe liegt die Kraft und wir müssen uns nach Gegentoren in Ruhe wieder aufrappeln und wieder sicher stehen. Dass mit dem Ausrutscher sehe ich ein bisschen anders. Aber jeder darf seine Meinung haben und sie vertreten. Meine Meinung ist das nicht.

Seite 3: Ter Stegen will noch "ein paar Jahre" in Gladbach bleiben

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