Beckenbauer reagierte damit auf die jüngsten Vorfälle mit Anhänger von Dynamo Dresden, dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach, die Spieler ihrer Klubs bedrohten. Außerdem ist Beckenbauers Forderung als Reaktion auf die Krawalle bei der Pokalpartie des 1. FC Lok Leipzig gegen Erzgebirge Aue II zu verstehen. Der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) äußerte jedoch auch Verständnis für den Unmut der Zuschauer - solange sich dieser in gewaltlosem Rahmen bewege. Die Fans dürften Leistung erwarten, meinte er. Auch die Entwicklung bei seinem Klub Bayern München verfolgt Beckenbauer mit Sorge, eine erfolgreiche Titelverteidigung schließt der Präsident aus:
`Da haben wir uns zu viele Aussetzer geleistet. Mehr als Platz drei ist nicht mehr drin.´ Statt an die aktuelle, seiner Meinung nach missratene Saison, denkt Beckenbauer viel lieber an die Zukunft - und fordert weitere Verstärkungen. `Es tut sich etwas. Schlaudraff und Altintop wurden verpflichtet. Aber der Aufsichtsrat würde auch höhere Investitionen abnicken. Wir müssen dringend noch etwas tun´, sagte er. Die Schwächeperiode, die mit Beginn der Rückrunde einsetzte und zur Ablösung von Trainer Felix Magath durch Ottmar Hitzfeld führte, erklärt sich Beckenbauer mit den Nachwirkungen der WM. Nach einem Turnier seien kleinere Einbrüche verständlich.
`Wir haben viele kleine Baustellen´, ergänzte Beckenbauer und konkretisierte: `Podolski ist ein großartiges Talent, muss sein Können endlich umsetzen. Schweinsteiger hat wie Sagnol derzeit andere, private Probleme. Lahm findet langsam wieder zu seiner Leistungsstärke zurück. Aber langsam müsste der Bruch nach der WM vorbei sein.´ In den jüngsten Spielen will Beckenbauer einen `Aufwärtstrend´ erkannt haben. Dennoch meinte er: `Wir waren nicht gut.´