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Jones auf Krücken - und vor dem Absprung?
Internationaler Wunsch

Jones auf Krücken - und vor dem Absprung?
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Rückblende, 1. September 2003: Jermaine Jones verwandelt in der ersten DFB-Pokalrunde beim Erzrivalen Kickers Offenbach den entscheidenden Elfmeter zum 5:4, provoziert anschließend die gegnerischen Fans und muss unter Tumulten in die Kabine flüchten. Über drei Jahre später ist der damalige Pokal-Held vom Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt beim Derby mal wieder zum Zuschauen verdammt.

Es ist das vorläufig letzte Kapitel einer langen Leidenszeit. Nach einem Außenmeniskus-Schaden im rechten Knie geht Jones erneut an Krücken. Bei der Eintracht könnte der Kapitän jedoch bald auf dem Absprung sein. Ein Angebot in der Winterpause zur Vertragsverlängerung nahm der 25-Jährige nicht an. Nach dem Spiel in Offenbach wird er sich zu Gesprächen mit den Klub-Verantwortlichen zusammensetzen. `Eigentlich würde ich gerne international spielen´, betont der von mehreren Bundesligisten umworbene Jones.

Das könnte er in der nächsten Saison in Frankfurt nur, wenn sich die Eintracht über den DFB-Pokal für den Europacup qualifiziert. Im schlimmsten Fall droht die 2. Liga. Seine Verletzungsmisere nimmt Jones unterdessen schon gelassen. `Allzu lange dürfte es diesmal ja nicht dauern, bis ich wieder am Ball bin´, sagt er. Bereits die gesamte Hinrunde hatte Jones wegen einer langwierigen Schienbeinverletzung gefehlt. Rückhalt findet der frühere U21-Nationalspieler bei seiner Lebensgefährtin Sarah Gerth. Schon während seines langen Ausfalls in der Hinserie hatte die amtierende `Misses Deutschland´ ihre eigene Karriere zunächst in den Hintergrund gestellt, um Jones in der schweren Zeit beizustehen.

`Sie ist mir eine große Hilfe´, weiß der Sohn eines US-Soldaten und einer deutschen Krankenschwester. Die wilden Zeiten, in denen Jones bei der Eintracht eher durch schnelle Autos oder gefärbte Haare auffiel, sind ohnehin vorbei. Unter Trainer Friedhelm Funkel, der ihn zum Kapitän berief und ins zentrale Mittelfeld beorderte, ist Jones verantwortungsbewusster geworden. Auch deshalb will sich Jones nicht mehr zu den Ereignissen 2003 beim Pokal-Triumph in Offenbach äußern. `Ich weiß nur noch, dass wir gewonnen haben, den Rest habe ich vergessen´, sagt er: `Es war auf jeden Fall nie meine Absicht, die OFC-Fans zu provozieren.´

Damals musste Jones übrigens zu seinem Glück gezwungen werden. Trainer Willi Reimann hatte ihn regelrecht `verdonnert´, den letzten Elfmeter zu schießen. `Da sind mir 1000 Dinge durch den Kopf geschossen´, erinnert sich Jones. Ähnlich geht es ihm jetzt bei der Entscheidung über seine sportliche Zukunft. Wohin sie ihn führt, ist noch ungewiss.

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