Jürgen Klopp, es war eines der spektakulärsten Spiele der Bundesliga-Geschichte. Die Zuschauer waren begeistert. Wie haben Sie als Trainer das 4:4 gegen den VfB Stuttgart erlebt?
Das war ein total verrücktes Spiel ohne Wenn und Aber. Jetzt wissen wieder alle, warum sie so viel für die TV-Rechte blechen müssen. Wir haben uns gedacht: Es geht gerade um die Vergabe der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga, da befeuern wir den Kampf da oben mal ein bisschen.
Aber den Nervenkitzel hätten Sie sich doch an der Seitenlinie gern erspart, oder...?
Es gibt zwei Varianten, das Spiel zu betrachten - als Trainer und als Beobachter. Ich hatte nicht komplett Spaß. Das Spiel erinnert mich an das 3:3 gegen Schalke vor einigen Jahren. Aber ich hoffe, dass sich das Ergebnis schon morgen besser anfühlt.
Wie bewerten Sie die Punktverluste, die durch einen Stuttgarter Treffer in der Nachspielzeit besiegelt wurden?
Ich habe solch ein Spiel mit derartigen Führungswechseln noch nicht erlebt. Für mich war es ein Punktgewinn, denn nach dem 2:3 waren wir schon raus. In der ersten Halbzeit hatten wir Riesenmöglichkeiten, schon früher höher als 1:0 in Führung zu gehen. Nach dem 2:0 haben wir viele Fehler gemacht, die wir von uns so nicht kennen.
Doch dann ist Ihre Mannschaft noch einmal zurückgekommen und hat bis zur Nachspielzeit mit 4:3 geführt....
Wir kommen aus der Halbzeit, knallen den Ball an den Pfosten, machen schließlich das 2:0, und dann kam eine Phase, die die Zuschauer so in Dortmund so noch nicht erlebt haben - mit einer Reihe von Fehlern. Aber solche Dinge passieren im Fußball.
Stuttgart hat einen ebenso wesentlichen Beitrag zu diesem unterhaltsamen und spektakulären Fußballabend geleistet...
Der VfB hat ein Mörderspiel gemacht. Die Stuttgarter waren immer gefährlich. Aber das ist nur möglich, wenn ein Gegner seine Qualität richtig auf den Platz bringt. Der VfB war die beste Mannschaft in dieser Saison hier.