Werder Bremen hat im Kampf um die deutsche Meisterschaft erneut wichtige Punkte verloren, Nordrivale Hamburger SV hat dagegen einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt getan. Mit dem 2:0 (1:0)-Erfolg im 86. Nordderby im Bremer Weserstadion feierte der HSV erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge, während die Elf von Trainer Thomas Schaaf ihr drittes Bundesliga-Spiel nacheinander verlor. Rafael van der Vaart sorgte mit einem Foulelfmeter in der 42. Minute für die Hamburger Führung. Zuvor hatte Daniel Jensen David Jarolim regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht. Für die Entscheidung sorgte der Niederländer in der 87. Minute. Die Hamburger konnten vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erstmals in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge die gleiche Startformation aufbieten. Trainer Huub Stevens suchte mit der Mannschaft Erfolg, die vor einer Woche gegen Borussia Dortmund gewonnen hatte. ##Picture:panorama:3121## Die Gäste präsentierten sich also erneut mit nur einer Spitze und waren vor allem auf Torsicherung bedacht. Die HSV-Abwehr stand sehr diszipliniert und insgesamt sicher, das Bremer Kombinationsspiel litt zudem unter den sehr schlechten Platzverhältnissen. Der Rasen war durch die UEFA-Cup-Partie am vergangenen Mittwoch sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Gastgeber, die erneut auf Nationalspieler Tim Borowski verzichten mussten, hatten zwar deutlich mehr Spielanteile, zu großen Chancen kamen sie jedoch gegen die dicht gestaffelte Abwehr nicht. Die Schussgelegenheit von Miroslav Klose in der dritten Minute blieb für lange Zeit die einzige echte Torchance. HSV-Keeper Frank Rost hatte jedoch keine Mühe zu klären. Erst in der 31. Minute gab es überhaupt erstmals in der Partie einen Eckball, das unterstrich, wie wenig in den beiden Strafräumen los war. Dennoch hätte Klose Bremen in Führung bringen können, als er in der 37. Minute aus drei Metern freistehend an den Ball kam. Verteidiger Collin Benjamin war unter einer Flanke hindurch gesprungen, der deutsche Nationalstürmer war über die unverhoffte Gelegenheit aber offensichtlich zu überrascht, um sie verwerten zu können.
Bei einem der Hamburger Konter vier Minuten später kam Jensen nach einem Zuspiel von Mehdi Mahdavikia gegen den heranstürmenden Jarolim zu spät, der Elfmeter war im Gegensatz zum HSV-Strafstoß vor einer Woche gegen Dortmund eindeutig. Auch im zweiten Durchgang fiel Werder Bremen im Spiel nach vorne nur wenig ein. Trainer Schaaf brachte zwar in Aaron Hunt für Jurica Vranjes einen weiteren Stürmer, gefährlich durchsetzen konnten sich die Bremer gegen die weiterhin sehr aufmerksame HSV-Deckung jedoch nicht. Die größte Chance war ein Kopfball von Klose, der in der 66. Minute nach einem Freistoß über das Tor strich. Fünf Minuten später hätte van der Vaart bereits das 0:2 erzielen können, als er freistehend vor Torwart Tim Wiese das Leder am Tor vorbeischob.