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S04: In der falschen Zeit
Enttäuschung war schon mal größer

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Schalke: Schobers Leben in der falschen Zeit
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Mathias Schober ist ein echter Teamplayer. Doch es ist noch nicht allzu lange her, da wäre dem Schalker Ersatzkeeper beinahe so richtig der Kragen geplatzt.

Auch an einem komplett freien Wochenende ist es Mathias Schober nicht langweilig geworden. Am Samstag war der Familienvater mit Tochter Elisa auf einem Reiterball, den Sonntag nutzte Schalkes Keeper zum Ausspannen, ehe es am Montag wieder mit dem Training losgeht.

"Habe insgeheim gehofft zu spielen"

Und obwohl der 35-Jährige in den letzten Wochen den Kampf um die Nummer eins erneut gegen einen jüngeren Kollegen verlor, hat sich seine Perspektive innerhalb der Mannschaft verbessert. „In den ersten drei Monaten der Saison saß ich nur auf der Tribüne, jetzt immerhin auf der Bank“, weiß „Schobi“, dass er von der Verletzung der bisherigen Nummer eins, Ralf Fährmann, profitiert hat.

Allerdings hätte es auch anders laufen können. Vor dem Europa-League-Match in Larnaka ging es um ihn oder Unnerstall, „die Entscheidung war 50 zu 50“, weiß Schober. „Ich habe insgeheim darauf gehofft zu spielen, aber Lars hat seine Sache gut gemacht.“

"Ich lebe in der falschen Zeit"

Die Rolle des geduldigen Stellvertreters kennt er inzwischen. Vier Jahre sah er von der Bank aus zu, wie sich Manuel Neuer zu einem Weltklasse-Keeper entwickelte – ohne eine echte Chance auf Einsätze. So war es auch in seiner Schalker Frühphase, als er an Jens Lehmann nicht vorbei kam. Als der „Eurofighter“ ein Jahr nach dem UEFA-Cup-Sieg wegging, holte der Klub in Oliver Reck wieder einen erfahrenen Schlussmann. „Vor zwölf Jahren wurde auf den älteren Torwart gesetzt – sprich auf Erfahrung, heute werden die jungen bevorzugt“, sagt Schober und fügt lächelnd an: „Ich lebe wieder in der falschen Zeit.“

Richtig bitter fand Schober allerdings den Entschluss von S04-Ex-Coach Ralf Rangnick, ihn vor Beginn der Saison in der Torhüter-Hierarchie noch eine Position zurück zu stufen. „Da war ich nicht nur über die Entscheidung, sondern vor allem über die Art und Weise, wie diese vermittelt wurde, überrascht“, erinnert sich Schober an die kurze Mitteilung Rangnicks, dass er nur noch die Nummer drei hinter Fährmann und Unnerstall sei.

Gedanken an die Zeit nach der aktiven Karriere

„Das war unmittelbar vor dem Super-Cup-Finale gegen Dortmund. Dabei habe ich schon nach dem Pokalfinale in Berlin gesungen, wir holen den Supercup. Diese Entscheidung gerade vor dem Spiel zu erfahren, war ein schwererer Schlag als vor dem Spiel auf Zypern gegen Larnaka, als sich Huub Stevens für den Langen im Tor entschieden hat.“

Doch Rangnick und Schober klärten das miteinander, weshalb er seinem ehemaligen Coach nichts nachträgt. Schober will nun jeden Tag in seiner vielleicht letzten Saison als Aktiver nutzen, um sich womöglich für eine zweite Laufbahn auf Schalke zu empfehlen. „Im Moment sehe ich mich noch als Spieler und möchte das auch weiterhin noch sein. Aber ich habe mein Studium zum Sportmanager abgeschlossen und möchte nach meiner Karriere künftig in diesem Bereich arbeiten, am liebsten auf Schalke“, schickt er indirekt schon einmal eine Bewerbung an Horst Heldt.

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