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Marseille - BVB 3:0
Die späte Rache des Didier Deschamps

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CL: BVB erlebt die späte Rache des Didier Deschamps

Didier Deschamps hat als Spieler nahezu alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Weltmeister und Europameister war er mit der französischen Nationalmannschaft.

Er gewann die Champions League gleich zweimal, einmal mit Marseille und einmal mit Juventus Turin, er feierte italienische und französische Meisterschaften, Pokalsiege in Italien und in England.

So fällt es schwer zu glauben, dass ihn ein bestimmtes verlorenes Spiel bis heute verfolgen könnte. Und doch, das versicherte er in den letzten Tagen mehrfach glaubwürdig, ist es so, dass ihm das verlorene Champions-League-Finale bis heute zu schaffen macht. 1:3 hieß es im Jahr 1997 am Ende in München – und der Gegner, der damals den „Henkelpott“ in die Höhe stemmen durfte, der hieß Borussia Dortmund.


Zumindest etwas Wiedergutmachung dürfte Deschamps also verspürt haben, als Schiedsrichter Jonas Eriksson die Partie am Mittwochabend abpfiff. Denn obwohl seine Elf keineswegs die deutlich bessere Mannschaft war, hatte sie den BVB schließlich in seine Einzelteile zerlegt. Das Erreichen des Achtelfinales scheint für die Westfalen schon jetzt in weite Ferne gerückt.

Eine erste, vielleicht die einzige, Überraschung hatte Jürgen Klopp vor dem Spiel für die Gastgeber parat gehabt. Nicht, dass Marcel Schmelzer und Sven Bender rechtzeitig fit wurden, das war frühzeitig zu erwarten gewesen, vielmehr beorderte er Kevin Großkreutz in die Startformation und verbannte Ivan Perisic, Torschütze gegen den FC Arsenal und zuletzt in Mainz, auf die Bank. Auf den unbedingten Willen, die Aufopferungsbereitschaft seines „Spieler-Fans“ wollte Klopp in Marseille nicht verzichten.

Subotic mit dem verhängnisvollen Ausrutscher

Die Pläne des Trainers freilich wurden schnell durchkreuzt. 20 Minuten waren gespielt, da wurde ein eigentlich harmloser Querpass der Hausherren zu einer tödlichen Waffe. Denn Neven Subotic, der schon bei der 1:2-Niederlage in Hannover vor anderthalb Wochen vor beiden Toren gepatzt hatte, rutschte aus und so hatte André Ayew, das größte Talent bei „OM“ und Sohn des legendären Abedi Pelé, plötzlich freie Bahn. Mit der ersten echten Chance ging Olympique prompt in Führung.

Eben jene Konsequenz, diese Entschlossenheit vor des Gegners Tor ist es, die der Borussia abgeht, ihr regelmäßig das Genick bricht. In der Bundesliga, aber auch in der Champions League. Denn eigentlich waren die Schwarz-Gelben zunächst am Drücker im Hexenkessel Vélodrome und hatten auch die erste ganz dicke Gelegenheit. Nach Marcel Schmelzers Zuspiel allerdings scheiterte Mario Götze an Steve Mandanda im Tor der Franzosen.

Überhaupt die Chancenverwertung! War dieser erste Fehlschuss von Mario Götze noch mit Nervosität in der Anfangsphase zu erklären, auch mit einer guten Torwartleistung, so wurde es kurz nach Wiederanpfiff richtig grotesk. In einer Phase, in der die Dortmunder den von Jürgen Klopp angekündigten „BVB-Fußball“ spielten. Sie schnürten die Hausherren im eigenen Strafraum ein, drückten, drängten und belohnten sich doch nicht, weil Mario Götze nach Kevin Großkreutz` Flanke nur den Pfosten des leeren Tores traf. Ungläubig schaute er drein der 19-Jährige, er konnte sich diesen Fehlschuss selbst nicht erklären. Es war das Bild, das hängen bleiben wird nach diesem traurigen Fußballabend, den Loic Remy und erneut Ayew mit den Treffern zum 2:0 und 3:0 noch viel trister machten.

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