Herr Oenning, sechstes Spiel, fünfte Niederlage, letzter Tabellenplatz - wie wollen Sie mit dem Hamburger SV aus dieser sportlichen Misere herauskommen?
Wir brauchen dringend Punkte und eine Mannschaft, die sich wehrt. Gegen Mönchengladbach hat mir da die letzte Leidenschaft gefehlt. Da nehme ich die Spieler mit ins Boot. Wir müssen endlich die Negativspirale durchbrechen. Dass wir uns kaum Torchancen erarbeiten, ist für mich im Moment der größte Knackpunkt.
Aber auch die Defensive macht weiter Fehler. Haben Sie eine Erklärung dafür, dass das 0:1 gegen Mönchengladbach zum wiederholten Male aus einer Standardsituation heraus fiel?
Darüber bin ich mehr als sauer, dieses Tor durfte und musste niemals fallen. Wieder einmal haben wir eine leicht zu verteidigende Standardsituation gefressen und dadurch ein Spiel verloren, das wir unbedingt gewinnen wollten. Solche Patzer begleiten uns schon über mehrere Wochen. Aber solche Herausforderungen machen mich nicht mutlos, sondern nur noch kämpferischer.
HSV-Sportchef Frank Arnesen hat Ihnen zugesichert, auch beim nächsten Bundesligaspiel am Freitag beim VfB Stuttgart als HSV-Trainer auf der Bank zu sitzen. Wie schätzen Sie ihre persönliche Lage ein?
Es geht nicht um mich, es geht um den Verein und die Mannschaft. Die Spieler und auch ich sind immer noch hochmotiviert. Es darf in Zukunft aber nicht mehr passieren, dass uns nach einem Rückstand der Boden wegbricht und wir nicht wieder zurück ins Spiel finden.
Könnte irgendwann die Situation eintreten, dass Sie selbst zu der Überzeugung gelangen, das Team nicht mehr zu erreichen, die Wende nicht zu schaffen?
Derzeit machen wir in unseren Spielen die 'Big Points' nicht, aber ich glaube immer noch daran, dass sich das ändern wird. So schnell gebe ich nicht auf.