Trotz klarer Feldvorteile verloren die Norddeutschen gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:1 (0:0) und bleiben sieglos am Tabellenende. Saisonübergreifend hat der HSV seit März keinen "Dreier" mehr eingefahren. Gladbach behauptete seine Position in der Spitzengruppe.
Für den Treffer des Tages sorgte Igor de Camargo. Borussias Torjäger verlängerte in der 66. Minute einen Freistoß per Kopfball unhaltbar für HSV-Torhüter Jaroslav Drobny. Der bis dahin starke Hamburger Innenverteidiger Slobodan Rajkovic kam in dieser Szene Sekundenbruchteile zu spät.
Die erste Viertelstunde war vor 55.797 Zuschauern in der fast ausverkauften Hamburger WM-Arena auf beiden Seiten von konzentrierter Abwehrarbeit geprägt. Es wurde sehr vorsichtig agiert, beide Mannschaften wollten unbedingt einen frühen Gegentreffer vermeiden. Nennenswerte Einschussmöglichkeiten gab es daher zunächst nicht.
Die Taktik beider Trainer - jeweils nur eine nominelle Sturmspitze - begünstigte diesen Spielverlauf. Oenning musste mit Paolo Guerrero ebenso verletzungsbedingt auf einen wichtigen Angreifer verzichten wie sein Gladbacher Kollege Lucien Favre, dem Ex-Nationalspieler Mike Hanke wegen Kniebeschwerden nicht zur Verfügung stand.
Nach knapp 20 Minuten fanden die Hanseaten etwas besser in die Begegnung und erarbeiteten sich Feldvorteile. Die erste Torchance aber erkämpften sich die Gäste: Marco Reus kam in der 28. Minute aus 20 Metern Entfernung frei zum Schuss, verfehlte aber das HSV-Tor knapp. Fünf Minuten später blockte Dante in letzter Sekunde HSV-Routinier David Jarolim in aussichtsreicher Position.
Kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Gladbacher zwei Großchancen nicht zur Führung nutzen. Drobny klärte in der 48. Minute gegen de Camargo per Fußabwehr, 60 Sekunden später rettete Rajkovic in höchster Not gegen Juan Arango.
Nach einer knappen Stunde versuchte Oenning, den HSV-Angriffen durch die Einwechslung der Offensivkräfte Heung Min Son und Gökhan Töre mehr Schwung zu verleihen. Es reichte aber zunächst nur zu einer Kopfballchance für Robert Tesche (59.), die Filip Daems zunichte machte.