19 Jahre jung war er, als Marcio Rafael Ferreira de Souza, genannt Rafinha, im Sommer 2005 zum FC Schalke kam. Bei der U20-Weltmeisterschaft in den Niederlanden gehörte der Brasilianer in dem genannten Jahr zu den auffälligsten Spielern.
Etliche Scouts hatten den offensiven rechten Verteidiger auf dem Zettel, Schalke erhielt den Zuschlag. Für die recht hohe Ablösesumme von fünf Millionen Euro verpflichteten die Königsblauen den Shooting-Star. Es war eine Investition, die sich im Laufe der vergangenen fünf Jahre, in denen Rafinha für S04 am Ball war, mehrfach rentiert hat. Trainer des FC Schalke war damals wie heute Ralf Rangnick.
An diesem Montag wird Rafinha, der im vorigen August für neun Millionen Euro Ablöse zum FC Genau wechselte, nach RevierSport-Informationen in Gelsenkirchen sein. Der Aufenthalt soll privat sein, allerdings spräche nichts dagegen, sich vor dem Training um 15 Uhr mal mit dem neuen S04-Chefcoach zu treffen. Rafinha hatte vor einigen Wochen angekündigt, dass ihn die deutschen Fans bald wiedersehen werden. Angeblich hätten ihm zwei konkrete Angebote vorgelegen.
Nach der Trennung von Felix Magath dürfte für den lebenslustigen Südamerikaner die Rückkehr nach Schalke eine Option sein. Sein Vertrag beim aktuellen Tabellenzwölften der Serie A läuft bis 2012, Rafinha wird jetzt weniger kosten als Schalke noch vor einem Jahr für ihn kassiert hat. Fußballerisch passt er in Rangnicks Philosophie vom offensiven Spiel.
Schaffen es Rangnick und Sport-Vorstand Horst Heldt, den übervollen Kader auf eine vernünftige Größe zu reduzieren und mindestens ein Dutzend der Magathschen Ladenhüter zu verkaufen, würde im Team Platz für zwei noch weitere Ex-Schalker frei.
So ist nach Beendigung der laufenden Spielzeit auch Hamit Altintop auf dem Markt. Der Kontrakt des türkischen Nationalspielers beim FC Bayern, wo er nach seinem Weggang von Schalke vier Jahre am Ball war, läuft im Juni aus. Unter Rangnick war der gebürtige Gelsenkirchener seinerzeit Stammspieler bei den Königsblauen. Auf Schalke groß rausgebracht hat ihn allerdings zwei Jahre zuvor Jupp Heynckes, und der wird bekanntlich ab Juli neuer Trainer in München...
Der dritte mögliche Rückkehrer - und bei ihm ist der Neuanfang auf Schalke höchst wahrscheinlich - ist Jermaine Jones. Im Herbst des vergangenen Jahres von Magath zur S04-Reserve degradiert, ist der Mittelfeldkämpfer seit Januar an den englischen Premier-League-Klub Blackburn Rovers ausgeliehen. Heldt hat bereits verlauten lassen, dass Jones zur nächsten Spielzeit wiederkommen soll. Wie Rafinha und Altintop ist er ein Spieler nach Rangnicks Geschmack, leidenschaftlich, aggressiv und hochmotiviert.
Da Heldt auf der anderen Seite die Personalkosten herunterfahren muss, sind die drei genannten Ex-Schalker nur schwer zu finanzieren. Rafinha und Jones gehörten zu den Großverdienern, auch Altintop ist aus München gutes Geld gewöhnt. Für einen zweiten Anlauf auf Schalke unter neuen Voraussetzungen müssten sie beim Gehalt Abstriche machen, daher wartet auf Heldt und Rangnick viel Überzeugungsarbeit.